Aktuelles aus der Sportjugend


Können Sportvereine "politisch neutral" sein?

Angelika Ribler im Interview mit der RKB Solidarität zum Projektauftakt „Rad ’n’ Roll Against Hate“

(25.11.2023) Die Podiumsdiskussion „(Rad-)sport im Nationalsozialismus. Eine Vergangenheit, die nicht vergeht?“, die in Offenbach von der RKB Solidarität e.V. ausgerichtet wurde war der Auftakt zum Projektstart „Rad ’n’ Roll Against Hate“, mit dem der Verband RKB Solidarität Deutschlang gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport vorgehen möchten. Angelika Ribler, Referatsleiterin der Jugend- und Sportpolitik der Sportjugend Hessen gab ein Interview zum Thema Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport. Unter anderem wurden Fragen wie, "Wie politisch neutral darf ein Verein sein? behandelt.

Mehr Infos zur Demokratieförderung der Sportjugend Hessen und Beratungsmöglichkeiten


Bündnis Safe Kids gestartet

Hessischer Turnverband und Hessische Turnjugend erste Bündnispartner

Startklappe zum Bündnisstart Safe Kids gefallen: v.l. Peter Beuth (Minister des Innern und für Sport), Elena Möller (Vizepräsidentin des Hessischen Turnverbandes), Malin Hoster (Vorsitzende der Sportjugend Hessen), Joshua Both (Vorsitzender der Hessischen Turnjugend, Mario Machalett (Geschäftsführer der Hessischen Sportjugend) und Amadeus Itzenhäuser (Vorstandsmitglied der Sportjugend Hessen). (c)Sportjugend Hessen/Kai Peters
Startklappe zum Bündnisstart Safe Kids gefallen: v.l. Peter Beuth (Minister des Innern und für Sport), Elena Möller (Vizepräsidentin des Hessischen Turnverbandes), Malin Hoster (Vorsitzende der Sportjugend Hessen), Joshua Both (Vorsitzender der Hessischen Turnjugend, Mario Machalett (Geschäftsführer der Hessischen Sportjugend) und Amadeus Itzenhäuser (Vorstandsmitglied der Sportjugend Hessen). (c)Sportjugend Hessen/Kai Peters

 

25.11.23/Alsfeld. Malin Hoster, Vorsitzende der Sportjugend Hessen, und Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, ließen gemeinsam die symbolische Startklappe fallen für das neugegründete Bündnis Safe Kids im Turnzentrum in Alsfeld. Die Sportjugend Hessen setzt sich mit dem neuen Bündnis und deren Partner*innen dafür ein, Schutz, Förderung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen langfristig, nachhaltig und flächendeckend in Hessen zu verankern.

Stärkung der Ansprechpersonen zum Thema Kindeswohl für Sportvereine, -verbände und Sportkreise

Ziel des Bündnisses ist, Präventionsarbeit zu jeglichen Formen von Gewalt im Kinder- und Jugendsport zu leisten und bei möglichen Verdachtsfällen handlungsfähig zu sein. Zentraler Gedanke des Bündnisses ist die enge Vernetzung unter den Sportorganisationen und der Transfer von Fachwissen. Dabei sollen agile und offene, partizipative Strukturen zum Mitmachen einladen und für eine bedarfsgerechte Unterstützung der Bündnispartnerinnen sorgen.

„Mit dem Jahresschwerpunkt “Hinhören, Hinsehen, Handeln - Starke und handlungsfähige Ansprechpersonen im Sport“ sollen die Bündnispartner in ihrem Engagement öffentlichkeitswirksam wertgeschätzt werden und in ihrer Sichtbarkeit unterstützt werden. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Schutzkonzept stärkt die Akteure in der Sportorganisation und somit die eigene Sicherheit im Umgang mit diesem Thema“, so Malin Hoster, Vorsitzende der Sportjugend Hessen. Hoster führt weiter aus, wie wichtig die Ansprechpersonen in den Organisationen sind: „Starke Personen schaffen starke Strukturen und Sicherheit, damit Kinder und Jugendliche im Verein zu mündigen Personen heranwachsen und sich ausprobieren können.“

„Mit dem neuen Bündnis Safe Kids wird die Gewaltprävention im Sport im Sinne einer Kultur des Hinsehens weiter gestärkt. Ich bedanke mich bei der Sportjugend Hessen für diese äußerst wichtige Initiative und wünsche bei diesem bedeutenden Projekt viel Erfolg und viele Partner, die sich in Hessen dem Bündnis Safe Kids anschließen,“ sagte Sportminister Peter Beuth zum feierlichen Start des Bündnisses.

Hessischer Turnverband und Hessische Turnjugend erste Bündnispartner

Bereits seit 2019 setzt sich der Hessische Turnverband gemeinsam mit der Sportjugend Hessen für das Thema Kindeswohl im Sport ein. Malin Hoster überreichte Elena Möller, Vizepräsidentin des Hessischen Turnverbandes und Joshua Both Vorsitzender, der Hessischen Turnjugend als erster Bündnispartner 2024 symbolisch das eingerahmte Safe Kids Bündnis Logo und lobte die wirksame Zusammenarbeit in Zukunft eines sicheren Sports in Hessen für Kinder und Jugendliche.

Dem Bündnis beitreten

Vereine und interessierte Mitgliedsorganisationen, die sich intensiv mit dem Thema Kindeswohl auseinandersetzen, können dem Bündnis beitreten. Neben der Ernennung einer Ansprechperson sollte eine klare Positionierung seitens der Führungsebene der Organisation durch Beschlussfassung oder der Aufnahme des Themas in die Satzung geschehen. Weiter ist es wichtig, der gemeinsamen Zielsetzung des Bündnisses im Kinder- und Jugendsport zuzustimmen und mit der Sportjugend Hessen an einer Weiterentwicklung zu arbeiten, zudem aber auch Unterstützung zu erhalten.

Weitere Informationen und der Beitrittsantrag finden Sie unter www.kindeswohl-im-sport.de

 


Kein Platz für Antisemitismus

Vorfälle melden!

Meldebutton für antisemitische Vorfälle
Meldebutton für antisemitische Vorfälle

(16.11.23) Anlässlich des 9. November und in Erinnerung an die sogenannte Reichsprogromnacht 1938 ruft die Sportjugend Hessen gemeinsam mit dem Landessportbund Hessen e.V. (lsb h) seine 2,1 Millionen Mitglieder dazu auf, sich an die Grundsätze und Werte des Sports zu erinnern und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. 

Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des Terrorangriffes, den die Hamas am 7. Oktober in Israel verübt hat, und der Zunahme antijüdischer Vorfälle in Deutschland. 

Malin Hoster, Vorsitzende der Sportjugend Hessen findet deutliche Worte: „Wir in der Sportjugend Hessen engagieren uns seit Jahren mit Projekten wie Demos und Motus für eine offene, vielfältige, demokratische Gesellschaft auf Basis der Kinder- und Menschenrechte. Wir positionieren uns sehr deutlich gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit. Dafür ist in unseren Reihen der gesamten hessischen Sportlandschaft kein Platz und wir werden antisemitisches Verhalten nicht dulden", so Hoster.

Auch lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann verdeutlicht: „Der Landessportbund tritt dem erstarkten Antisemitismus entschieden entgegen und steht fest an der Seite der drei hessischen Makkabi-Vereine und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland“, betont Kuhlmann.

Als Organisation des hessischen Sports, aber auch als Gesellschaft dürfe man nicht akzeptieren, dass sportliche Begegnungen von Makkabi-Vereinen bzw. unter Beteiligung von israelischen Teams zunehmend nur unter Polizeischutz oder unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden können.

Meldebutton für antisemitische Vorfälle
Die Sportjugend Hessen unterstützt das Projekt Zusammen1 und platziert den Meldebutton für antisemitische Vorfälle auf der Startseite. Mit dem Button können alle Menschen unkompliziert, sicher und auf Wunsch anonym antisemitische Vorfälle aus dem Sport melden. Die Meldungen gehen beim Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) ein und werden dort bearbeitet. Betroffene werden auf Wunsch bei der Aufarbeitung von antisemitischen Vorfällen im organisierten Sport unterstützt. Ziel ist die Förderung eines Umfelds, in dem sich alle sicher und akzeptiert fühlen.

Auch Ihr Verein, Sportkreis oder Verband überlegt, den Meldebutton auf seiner Website einzubinden? Dann informieren Sie sich auf der Webseite von Makkabi Deutschland.


Krisen bewältigen, Zukunft gestalten

Hauptausschuss in Frankfurt

(13.11.23,lsb h) Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Klimawandel und Nahost-Konflikt: Die Krisen dieser Zeit machen auch vor den gut 7.400 Vereinen in Hessen nicht Halt. Doch der organisierte Sport erweist sich als robustes und resilientes System, das gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Das betonte Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbundes Hessen (lsb h), im Rahmen des Hauptausschusses in Frankfurt. Zudem merkte sie an, dass der lsb h keineswegs nur im Krisenmodus laufe: „Natürlich arbeiten wir hart dafür, die Auswirkungen all dieser Krisen auf unser Sportsystem so erträglich wie möglich zu halten. Aber wir belassen es nicht dabei, sondern wir setzen aktiv neue Akzente – ganz im Sinne unserer Sportvereine“, verdeutlichte Kuhlmann den mehr als 100 Delegierten aus Sportkreisen und Verbänden, die sich zweimal im Jahr zum Hauptausschuss, dem zweithöchsten Entscheidungsgremium des lsb h, treffen.

Die Präsidentin ging u. a. darauf ein, dass der lsb h zukunftsweisende Entwicklungen im Bereich Digitalisierung angestoßen habe. Sie verkündete Erleichterungen durch die Anpassung der Förderrichtlinien für Vereine. Und sie unterstrich, dass der lsb h seine Vereine in finanzieller Hinsicht zur Seite stehe: „Wenn man Regel- und Zusatzförderung zusammennimmt, haben wir unsere Vereine in diesem Jahr mit fast neun Millionen Euro gefördert.“ Hinzu kämen die in diesem Jahr abgeschlossene Qualifizierungsoffensive, Energiehilfen des Landes Hessen und das ReStart-Programm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). „Rund 12 Millionen Euro sind so für die wichtige Arbeit der hessischen Vereine zusammengekommen. Das ist nicht nur eine beeindruckende Höchstförderung, sondern sie war und ist auch wirksam, wenn man etwa die steigenden Mitgliederzahlen in den Vereinen sieht“, freute sich Kuhlmann und dankte insbesondere der Hessischen Landesregierung sowie dem DOSB.

Zufrieden mit der Zusammenarbeit zeigte sich auch Jens-Uwe Münker, Abteilungsleiter Sport im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport (HMdIS), der den verhinderten Sportminister Peter Beuth vertrat. So habe das Land die Vereine allein mit Energiehilfen von mehr als 1,2 Millionen Euro unterstützt. Demnächst, so Münker, starte die zweite Phase des Energiehilfeprogramms für Sportvereine. Mit Blick auf die potenzielle neue Landesregierung aus CDU und SPD zeigte er sich optimistisch und erklärte: „Beide Partner haben eine hohe Sportaffinität.“

Die Bedeutung des organisierten Sports unterstrich auch Michaela Röhrbein, DOSB-Vorständin Sportentwicklung: „Vereine sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft, sie sind der soziale Kitt, den wir heute mehr denn je brauchen – gerade vor dem Hintergrund einer immer größer werdenden sozialen Kluft.“ Die Relevanz der Vereine, so Röhrbein, zeige sich nicht zuletzt an den steigenden Mitgliedszahlen in allen Bundesländern. Dennoch müsse sich der Vereinssport weiterentwickeln, um dauerhaft gesellschaftlich relevant zu bleiben. Das Ehrenamt an veränderte Rahmenbedingungen anpassen, mehr Menschen mit Migrationshintergrund einbinden und mehr Diversität leben – das seien zentrale Aspekte. „Diversität ist kein Nice-to-have, sondern unser Überleben“, betonte Röhrbein und fügte hinzu: „Wir müssen alte Zöpfe abschneiden und uns den Bedürfnissen der Menschen anpassen.“ Auch dass der organisierte Sport die Politik fordern müsse, unterstrich die DOSB-Vorständin. „Wir müssen immer wieder daran erinnern, dass kein Bereich so viel für die Gesellschaft leistet wie der Sport“, sagte Röhrbein und kritisierte, dass die Bundesregierung nicht nur an finanziellen Mitteln für einen Entwicklungsplan Sport spare, sondern auch das ReStart-Programm nicht fortführen werde. Am Ende bilanzierte die DOSB-Vorständin: „Sport für alle hat die Kraft, unser Land weiterzuentwickeln und ist eben immer mehr als ,Sport für alle‘. Wer den Sport fördert, betreibt daher keine Lobbypolitik, sondern steht für eine lebendige und zukunftsfeste Demokratie.“

Während des Hauptausschusses kamen außerdem die lsb h-Präsidiumsmitglieder zu Wort. Ralf-Rainer Klatt (Vizepräsident Sportentwicklung) ging auf die Schwerpunkte seines Geschäftsbereichs ein. „Sport im Park“, ein Alltags-Fitness-Test und eine Dialogveranstaltung mit den Fachverbänden zählten zu den Aktivitäten. Für nächstes Jahr sei ein Fachtag Vielfalt geplant, 2025 soll eine Sportentwicklungskonferenz stattfinden und 2026 der Turn- und Sportkongress, den lsb h und Hessischer Turnverband (HTV) gemeinsam organisieren.

Die Bedeutung des Themas Kindeswohl unterstrich Malin Hoster, Vorsitzende der Sportjugend Hessen. Die Mitarbeit am Zukunftsplan „Safe Sport“ der Deutschen Sportjugend (dsj) sei für ihre Organisation ebenso wichtig wie das hessische Bündnis „Safe Kids“, das Ende November startet. Ins Bild passt, dass das Sportjugend-Projekt „Kindeswohl im Sport“ mit den beteiligten Sportkreisen und Verbänden erfolgreich weiterlaufe. Kritische Worte fand die Sportjugend-Vorsitzende hingegen in Sachen Freiwilligendienste. Dass der Haushaltsentwurf der Bundesregierung deutliche Kürzungen vorsieht und jede vierte Freiwilligendienststelle bedroht ist, kritisierte Hoster scharf.

Die Vizepräsidentin Leistungssport, Annika Mehlhorn, blickte in ihrem Bericht u. a. auf die DOSB-Leistungssportkonferenz zurück. In der Sportschule des Landessportbundes tauschten sich dort Mitte Oktober 250 Teilnehmende aus Spitzenverbänden, Landessportbünden und Olympiastützpunkten aus. Wichtiges Thema: die Situation der Trainer*innen. Mehlhorn: „Personalentwicklung wird den bundesdeutschen Leistungssport in den nächsten Jahren beschäftigen. Denn wir haben ein massives Nachwuchsproblem.“ Freuen durfte sich die ehemalige Leistungsschwimmerin über eine finanzielle Förderung, die Jens-Uwe Münker im Namen des HMdIS überreichte: 1,025 Millionen Euro fließen in das Landestrainer-Programm, zudem erhält der Olympiastützpunkt Hessen eine Sonderzuwendung in Höhe von 70.000 Euro.

Wie sich der lsb h für den Sport im schulischen Ganztag stark macht, erläuterte Katja Köhler-Nachtnebel, Vizepräsidentin Schule, Bildung und Personalentwicklung. In einem Positionspapier fordert der lsb h u. a. eine bessere Einbindung von Sportvereinen in den schulischen Ganztag sowie eine angemessene, langfristige Finanzierung von Maßnahmen. „Die Vereine müssen als Kooperationspartner auf Augenhöhe verstanden werden. Der Sport ist Bildungspartner Nummer eins. Kein anderer Bereich leistet im Ganztag so viel wie der Sport“, verdeutlichte Köhler-Nachtnebel. Er müsse deshalb noch mehr als „integraler Bestandteil des Schulalltags“ verstanden werden. Außerdem wies die Vizepräsidentin auf das neue Qualifizierungsformat Freiwilligenmanagement hin, mit dem noch mehr Menschen an Vereine gebunden werden sollen.

In Vertretung für den erkrankten Vizepräsidenten Dr. Frank Weller stellte Präsidentin Kuhlmann die neue Förderkonzeption für Vereine vor, bei der Richtlinien aus verschiedenen Geschäftsbereichen zusammengeführt wurden. „Sie erleichtern unseren Vereinen die Antragstellung und tragen maßgeblich zur gewünschten Entbürokratisierung bei.“ Im Bereich Sportinfrastruktur hob Kuhlmann den Öko-Check hervor, der für den deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 nominiert wurde und der nicht zuletzt vor dem Hintergrund des neuen Gebäudeenergiegesetzes des Bundes „von unschätzbarem Wert“ sei.

Wie der lsb h sich im Bereich Kommunikation und Marketing weiterentwickelt hat, erläuterte Vizepräsident Uwe Steuber. Durch die Einführung eines Podcasts sei es möglich, thematisch noch mehr in die Tiefe zu gehen. „Außerdem können wir neue Zielgruppen ansprechen“, so Steuber. Als wichtigen Schritt bezeichnete er außerdem die Bereitstellung der Assistenzsoftware Eye-Able, die Menschen mit Einschränkungen die Nutzung einer Internetseite erleichtert. „Ab Dezember stellen wir die Assistenzsoftware kostenlos all unseren Mitgliedsorganisationen zur Verfügung – ob Sportkreis, Verband oder Verein“, sagte Steuber.

Dass der lsb h in diesen Zeiten umsichtig wirtschaftet, verdeutlichte Helmut Meister, der Vizepräsident Finanzmanagement. Zugleich merkte er an, dass die vielfältigen Krisen den Haushalt belasten. „Unsere Sportschule beispielsweise erholt sich nur sehr langsam, weil bei Lehrgängen vermehrt auf Übernachtungen verzichtet wird.“ Um Energiekosten zu senken, kündigte Meister an, dass der lsb h den Betrieb einer Photovoltaik-Anlage prüfen wolle. Die Haushaltspläne für 2024 beschlossen die Delegierten einstimmig.

 


„The Future Game 2050“ - Blick in die Zukunft gewagt

Jugendhauptausschuss der Sportjugend Hessen tagte in Frankfurt

(19.10.23) Der zweitätige Jugendhauptausschuss fand Anfang Oktober in der Sportschule des Landessportbundes Hessen in Frankfurt statt, der viele Möglichkeiten für ein abwechslungsreiches Programm bot. Der Einstieg am Freitag war bewegt: Die aus ganz Hessen angereisten Delegierten konnten zum einen mit dem Bundestrainer Benjamin Kleiner vom Deutschen Baseball- und Softballverband die Sportart Baseball 5 ausprobieren. Auch Stationsläufe mit teambildenden Bewegungsaufgaben brachte viele Möglichkeiten gemeinsam aktiv zu werden und sich auszutauschen. 

Insgesamt reisten gut 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Sportkreis- und Fachverbandsjugenden nach Frankfurt, um sich über ihr Engagement im Sport auszutauschen, neue Anregungen zu erhalten und Beschlüsse zu fassen. Mit Videoaufnahmen und Fotos wurde der Austausch von den beiden sjh-Reporter*innen begleitet, sodass viele den Jugendhauptausschuss über Instagram verfolgen konnten. 

Nachhaltigkeit im Sportverein mitdenken und anpacken 

Das Schwerpunktthema der Sportjugend Hessen „Ökologisch, sozial und ökonomisch – Nachhaltigkeit im Sport“ stand am zweiten Tag im Mittelpunkt des Austausches mit den Delegierten.  

Zur Eröffnung bedankte sich Mike Josef, Oberbürgermeister und Sportdezernent der Stadt Frankfurt mit seinem Grußwort bei allen Engagierten rund um die Sportjugend Hessen für das Engagement in den sportlichen und gesellschaftlichen Themen. Darüber hinaus würdigte Josef die Bemühungen, den hessischen Sport nachhaltiger zu gestalten, an dem sich die Sportstadt Frankfurt aktiv beteiligt: „Und ich weiß, alle hier Anwesenden sind sich bewusst, dass auch in Zukunft bei diesem Thema Handlungsbedarf besteht und die Sportjugend Hessen sich mit ihren Mitgliedsorganisationen den Herausforderungen der Zukunft stellt und weiterhin kräftig angepackt und gehandelt werden muss“, so Josef. 

Unterstützung seitens Stadt Frankfurt 

Zudem versicherte Josef, die Sportjugend Hessen weiterhin zu unterstützen: „Wir als Stadt Frankfurt werden jedenfalls auch weiterhin bemüht sein, zur Unterstützung des Standortes Otto-Fleck-Schneise und damit auch der Sportjugend Hessen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln beizutragen mit dem mittel- bis langfristigen Ziel, dieses Zentrum des institutionellen Sports in Deutschland weiter zu stärken und zu optimieren“, so der Oberbürgermeister in seiner Rede.

The Future Game 2050 

Beim Zukunftsworkshop mit Felix Wieduwilt von „The Future Game 2050“ wurden zentrale Fragen zur klimapositiven und gesellschaftspositiven Gestaltung des zukünftigen Sports in Hessen thematisiert. Die Delegierten wagten dabei einen Blick in die Zukunft und erarbeiteten, wie das Thema Nachhaltigkeit als wichtiges Zukunftsthema auch im organisierten Sport platziert werden kann und in welcher Form hessische Sportvereine sich einbringen können. Anhand von Begriffen wie „Handabdruck“, „Nachhaltigkeitsstandards“ und „Schlagzeilen in einer Zukunftszeitung“ wurden in dieser Runde Beispiele gefunden, mit denen eine Weiterarbeit gelingen kann. Diese wertvollen Impulse werden im Nachgang ausgewertet und dann gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen weiterentwickelt.

Inhaltliche Berichte und Beschlüsse 

Amadeus Itzenhäuser, Julia Ess und Max Kunzmann berichteten aus der aktuellen Arbeit des Vorstands der Sportjugend Hessen. Sie gingen dabei u.a. auf die Themenfelder: Kindeswohl und Verhaltenskodex, Digitale Transformation, Bewegungsförderung mit der Initiative „Mehr Bewegung in den Kindergarten“ sowie Aktionen zur diesjährigen Landtagswahl ein. 

Auch vier Mitgliedsorganisationen, die Sportjugenden Frankfurt, Wetterau, Region Kassel und Bergstraße informierten beim Jugendhauptausschuss über ihre Arbeit in diesem Jahr. 

Starker Zusammenhalt zwischen Landessportbund und Sportjugend 

Lsb h-Präsidentin, Juliane Kuhlmann, zeigte sich erfreut über den wertschätzenden Umgang und die gute Zusammenarbeit zwischen Sportjugend und Landessportbund. Gemeinsam ist es gelungen, den hessischen Sport gut durch die vielen Krisen (Corona, Angriffskrieg, Energiekosten) zu führen. Sie ist stolz auf die Sportjugend Hessen, da diese auf allen Ebenen sehr innovativ arbeitet und immer ein Gespür für wichtige Themen hat. “Starke Organisation sind auch notwendig, um bei Streichungen auf Bundesebene in den Feldern der Freiwilligendienste und der Integration, die für sie unverständlich und argumentativ nicht vertretbar sind, handlungsaktiv sein zu können”, so Kuhlmann. 

Haushalt 2024 und Stellenplan 2024 beschlossen 

Max Kunzmann, zuständig im Vorstand der Sportjugend Hessen für Finanzen, stellte den Delegierten die Planungen und Herausforderungen für das anstehende Haushaltsjahr 2024 vor. Nach der Beratung wurden Haushalt 2024 und Stellenplan 2024 von den Delegierten des Hauptsauschusses beschlossen.

Zukunftsplan Safe Sport und hessisches Bündnis Safe Kids 

Der Zukunftsplan Safe Sport der Deutschen Sportjugend (dsj) wurde vorgestellt. Dieser wurde auch mit hessischer Beteiligung erarbeitet und auf dem dsj-Hauptausschuss am 21.10.2023 in Würzburg verabschiedet. Im Themenfeld Schutz vor Gewalt gibt es derzeit sehr dynamische Entwicklungen. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die anstehende Gründung des Bündnisses Safe Kids am 25.11.2023 in Alsfeld (s. auch Bericht SiH). Mit diesem Bündnis sollen die Aktivitäten zum Kindeswohl im organisierten Sport in Hessen qualitativ weiter gestärkt werden. 

Ausblick 2025 

Auch die anstehenden Wahlen 2025 der Jugendvorstände in den Sportkreisen sowie in den Fachverbänden hat die Sportjugend im Blick. Gemeinsam mit ihnen soll eine Strategie erarbeitet werden, wie die Besetzungen der Jugendvorstände gut und nachhaltig gestaltet werden können, damit die Strukturen weiterhin stark bleiben. 

Der nächste Jugendhauptausschuss wird vom 26. bis 27. April 2024 in der Bildungsstätte Wetzlar stattfinden.

Isabelle Schikora/Sabine Weichert


"Nie wieder ist jetzt"

Statement des dsj-Vorstandes zum Hauptausschuss 2023

Delegierte des dsj-Hauptausschusses (Bild: dsj)
Delegierte des dsj-Hauptausschusses (Bild: dsj)

(25.10.23, dsj-Statement) Die in ihrer Grausamkeit und Unmenschlichkeit nicht mit Worten zu beschreibenden Terrorangriffe der Hamas auf Israel und das jüdische Volk verurteilen wir auf das Schärfste. Die schrecklichen Bilder haben sich nachhaltig in unseren Köpfen festgesetzt. An keinem Tag seit der Shoa sind so viele Jüdinnen und Juden ermordet worden, wie am 7. Oktober 2023. Unsere volle Solidarität gilt dem israelischen Volk und dem Staat Israel, der selbstverständlich das Recht auf Selbstverteidigung als Reaktion auf diese abscheulichen Massaker hat. Gleichwohl hoffen wir auf Frieden in Nahost und möglichst wenige zivile Opfer in diesem Krieg. Wir möchten den Fokus aber auch auf Deutschland und das jüdische Leben in unserem Land richten. Seit zwei Wochen erleben wir eine Eskalation des Antisemitismus: Jüdinnen und Juden kleben ihre Namensschilder an Haustüren ab, weil sie sich nicht sicher fühlen. Jüdische Eltern trauen sich nicht, ihre Kinder in die Schule zu schicken, weil sie Angst um ihr Leben haben. Davidsterne werden an Hauswände von Jüdinnen und Juden geschmiert. Pro-Palästinensische Versammlungen eskalieren zu gewalttätigen Aufmärschen, bei denen Autos in Brand gesteckt werden, die Polizei attackiert wird und schlimmste Parolen gegen Israel sowie Jüdinnen und Juden skandiert werden. Trauriger Höhepunkt: Der versuchte Brandanschlag auf die Synagoge in Berlin Mitte am 18. Oktober. Jüdische Sportvereine müssen den Spielbetrieb unterbrechen und können nicht antreten, weil ihre Sicherheit nicht gewährleistet ist. All dies gibt uns ein Gefühl der Ohnmacht. Aber wir dürfen nicht ohnmächtig sein. Gerade jetzt nicht. Und wir müssen es auch nicht sein. 

Was wir tun können? 

Sport spricht alle Sprachen. Sport verbindet. Sport lehrt uns Werte. Lasst uns gerade jetzt zeigen, dass dies alles nicht nur leere Worte sind. Lasst uns Solidarität zeigen mit MAKKABI Deutschland und seinen Ortsvereinen. Lasst uns Solidarität zeigen mit allen Jüdinnen und Juden im Sport. Lasst uns Solidarität zeigen mit Jüdinnen und Juden in Deutschland und im Staat Israel. Wir als Dachorganisationen im deutschen Sports, wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass Jüdinnen und Juden sicher Sport treiben können in unserem Land. Verantwortung tragen heißt: Gerade jetzt für die Gefahren des Antisemitismus und Judenhasses besonders wachsam zu sein und sich diesen offen entgegenstellen. Der Sport spielt eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Werten, insbesondere an die jüngere Generation. Seine integrative Funktion und die Vorbildfunktion sind nun von entscheidender Bedeutung. Verantwortung tragen heißt deswegen auch: In Fällen von Antisemitismus müssen unsere Organisationen und Vereine konsequent reagieren. Hier darf es kein Wegschauen und kein Relativieren geben. Nie in den vergangenen Jahrzehnten war die uneingeschränkte Solidarität mit dem jüdischen Leben in Deutschland wichtiger als jetzt. Nie war es wichtiger aufzustehen und einzustehen. Lasst uns zusammenstehen, Courage zeigen und uns einsetzen – für ein sicheres Umfeld in unseren Organisationen und Vereinen. Lasst uns Haltung zeigen und das „Nie wieder“ leben. Lasst uns dem Hass trotzen, im Großen und im Kleinen. Lasst uns nicht ohnmächtig sein. 

Makkabi Deutschland, stellvertretend rufen wir Euch zu: Wir waren stets an Eurer Seite. Wir stehen an Eurer Seite. Und wir bleiben an Eurer Seite. 

„Nie wieder!“ ist jetzt. 

Makkabi Chai. Am Israel Chai. 


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Die Umfrage bezieht sich auf die Nutzung der Webseite der Sportjugend Hessen:
https://www.sportjugend-hessen.de

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Die Umfrage umfasst die folgenden Themen:

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Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig und die Daten werden anonym weiterverarbeitet. Sofern Interesse an den Ergebnissen der Umfrage besteht, können Kontaktdaten am Ende angegeben werden.

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Für Fragen und Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sabine Weichert
Mail-Adresse: sweichert(at)sportjugend-hessen.de


Vereinspreis „Sport mit Haltung“ mit 18.000 Euro dotiert

Engagement-Auszeichnung für Sportvereine gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und die Deutsche Sportjugend (dsj) schreiben erstmals den Vereinspreis „Sport mit Haltung“ im Rahmen des neuen Bundesprogramms gegen Rechtsextremismus aus. Der Vereinspreis fördert das besondere Engagement von Sportvereinen gegen Rechtsextremismus. Im Jahr 2023 ist der Preis mit 18.000 Euro dotiert (1. Preis: 10.000 Euro, 2. Preis: 5.000 Euro, 3. Preis: 3.000 Euro). Die Preisgelder sind zweckgebunden zur weiteren Arbeit gegen Rechtsextremismus zu verwenden.

Für den Preis bewerben können sich gemeinnützige Sportvereine, die sich gegen Rechtsextremismus im Sport engagieren. Die Bewerbungen erfolgen mit einer kurzen, schriftlichen Beschreibung der Aktivitäten sowie der Angabe, wie ein mögliches Preisgeld Verwendung finden würde, und sind ausschließlich mit dem verfügbaren Bewerbungsformular per E-Mail an bundesprogramm(at)dsj.de unter dem Stichwort „Vereinspreis“ einzusenden. Einsendeschluss ist der 2. November 2023.

Prämiert wird das Engagement von gemeinnützigen Sportvereinen in der Arbeit gegen Rechtsextremismus vor Ort. Besonderer Wert wird auf die Entwicklung einer klaren Haltung im Sportverein sowie auf die Vernetzung mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen oder Initiativen gelegt. Über die Preisträger*innen entscheidet eine Jury mit Expert*innen aus Wissenschaft, Sport und Politik.  

Die öffentliche Preisübergabe erfolgt im Rahmen einer Veranstaltung am 22. November 2023 in Berlin.

Detaillierte Informationen und die Bewerbungskriterien können der Ausschreibung entnommen werden. Für Rückfragen steht das Team Bundesprogramm zur Verfügung.


Nachhaltigkeit im Sportverein

Digitales Wimmelbild zum Thema mit Leitfaden mit Spielideen

Digitales Wimmelbild
Digitales Wimmelbild

Unser Such- und Entdeckerposter rund um Nachhaltigkeit im Sportverein ist jetzt auch als digitales Wimmelbild erschienen! Dazu gibt es ein Begleitheft sowie zum Einsatz in der Vereinsarbeit einen Leitfaden mit kreativen Ideen für Spiele und Gruppenarbeiten.

Gemeinsam mit RENN.west und ANU Hessen e.V. haben wir schon letztes Jahr unser Wimmelbild zum Thema „Nachhaltigkeit im Sportverein“ entwickelt. Auf dem Wimmelbild lädt der fiktive Sportverein „Bunte Riege“ zu seinem Sommerfest ein, mit dem er sich für eine nachhaltige Entwicklung stark machen will. Es ist eine Momentaufnahme des Festes zu sehen und viele nachhaltige Handlungsmöglichkeiten sind zu entdecken. Erste Schritte zur Umsetzung der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – kurz SDGs) der Vereinten Nationen können auf dem Wimmelbild ebenso gefunden werden wie Bereiche, in denen noch Verbesserungspotential in Sachen Nachhaltigkeit für den Sportverein bestehen.

Zu den Infos

Zum digitalen Wimmelbild


Eurocamp der Sportjugend Hessen 2023 am Edersee

Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit in Europa

Klimaveränderungen in den verschiedenen Ländern
Klimaveränderungen in den verschiedenen Ländern

Das traditionelle Eurocamp der Sportjugend Hessen begrüßte vom 28.07. – 08.08.2023 wieder 72 junge Menschen aus sieben europäischen Ländern. Die 15 bis 20-Jährigen kamen aus Frankreich, Spanien, Italien, Tschechien, Armenien, Ukraine und Deutschland ins Sport-, Natur- und Erlebniscamp am Edersee.

Dem Wetter trotzen – eine gelungene Herausforderung für die Organisator*innen

Mit sechs internationalen Betreuer/innen, fünf Teamer*innen und einer Referentin wurde das abwechslungsreiche Programm wetterbedingt täglich angepasst. Zwischen Regenflut und Sonnenschein entwickelten die Organisator/innen jeden Tag einen Plan B und sorgten somit bei den Teilnehmenden immer wieder für eine kleine Überraschung im Programmablauf. Der Spruch im deutschen Team „wenn das Wetter passt” wurde zum “Running Gag”.
Neben Turnieren im Fußball, Beachvolleyball, Tischtennis und Basketball, trugen auch Mountainbike Touren, Waldexkursionen mit Geländespielen, Klettern und Bogenschießen dazu bei, dass die Verständigung und der Austausch schnell in Fahrt kamen. Das Gestalten von Henna-Tattoos oder Armbändern knüpfen sorgte für ein fröhliches und kreatives Miteinander.

“Move for the planet – Empowering youth for a sustainable future”

Ziel des diesjährigen Mottos des Eurocamps war es, die Teilnehmenden über verschiedene Methoden und Inhalte zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln zu befähigen im Sinne der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Zuerst konnten sich die Teilnehmenden über das Thema austauschen, um anschließend ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit zu schaffen. In einem weiteren kreativen Format von selbst entwickelten Theaterstücken wurde das Thema der SDGs (Sustainable development goals) aufgegriffen. Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz des Planeten. Mit den selbst entwickelten und anschließend gespielten Szenen wurde die Thematik eindrucksvoll präsentiert.

Wie alle zur Nachhaltigkeit beitragen können

Zur Betrachtung des Ökologischen Fußabdrucks in Europa haben sich die Teilnehmenden in Gruppen zu den Themen Mobilität, Konsum, Wohnen, öffentliche Emissionen und Ernährung aufgeteilt. Im internationalen Austausch wurden Unterschiede in den Ländern ausgetauscht und Tipps gesammelt, die jeder einzelne umsetzen kann.

Upcycling Markt

Das Thema Konsum und der Umgang mit Ressourcen brachten die Teamer*innen den Teilnehmenden auf eine kreative Art und Weise mit einem Upcycling Markt näher. Es wurden Bienenwachstücher aus Stoffresten hergestellt, Geldbörsen entstanden aus alten Tetrapacks, aus T-Shirts wurden Taschen genäht, neue Magnete aus Kronkorken oder Vasen aus Flaschen kreiert. Ganz unter dem Motto – reduce – Reuse – recycle.

Ab in die Natur

Mit einem Action Bound zum Thema Nachhaltigkeit ging es dann in die Natur. Die internationalen Teams konnten mit dem Beantworten von Fragen oder Lösen von Aufgaben Punkte sammeln.
Am Ende kam noch “Fridays for Future Kassel” und hat einen Workshop vorbereitet. Jede Nation hat die Klimaveränderungen im eigenen Land betrachtet und Überschwemmungen und Waldbrände sowie Trockenheit in eine Karte eingezeichnet. Für besonders klimaschonende Projekte im Land wurden symbolische Windräder verteilt.

„Überraschend war für mich, wie weit der Ausbau im Bereich Solarenergie in Armenien vorangeschritten ist”, so die Organisatorin der Sportjugend Hessen, Tabea Richter.

Stadtbesichtigungen mit einem Hauch deutscher Kultur

Bei einer Tagestour durch Kassel durfte neben dem Besuch des Schwimmbades die Besichtigung der berühmten Herkules Statue nicht fehlen. In Marburg tauchten die Teilnehmenden bei einer Wanderung durch den Grimm-dich-Pfad in die Märchenwelt der Gebrüder Grimm ein. Ein paar Eintauchende gab es zuvor auch beim Wasserski fahren.

Auch wenn bei dem diesjährigen Wetter Kreativität und Spontanität zur Umgestaltung des Programms gefragt war, erlebten die Teilnehmenden zwei aktionsreiche Wochen und zeigten sich begeistert. Das spricht für eine erfolgreiche internationale Jugendbegegnung. Mit den internationalen Abenden, bei denen jede Nation ihr Land oder ihre Region, Kulinarische Spezialitäten, Traditionen oder Tänze vorgestellt hat, kamen die Teilnehmenden nicht nur in einen guten Austausch. Es entstanden neue internationale Freundschaften, deren Intensität sich durch die Tränen beim Abschied sehen ließ.

Die schönen Erlebnisse sind im Nachgang auch auf Insta zu verfolgen, denn viele Teilnehmenden haben ihre Erinnerungen mit Fotos und Videos über das Camp gepostet und damit gezeigt, wie dankbar sie für die Erfahrung und die Erinnerungen an dieses Camp sind.

Tabea Richter/ Sabine Weichert


Freiwilligendienst als Grundstein fürs Ehrenamt in Gefahr

Jede Vierte FWD-Stelle soll gekürzt werden

Sportjugend Hessen positioniert sich gegen drohende Kürzungen von 78 Millionen Euro bei den Freiwilligendiensten (FWD) für das Haushaltsjahr 2024

(21.09.2023) Junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolvieren, übernehmen wichtige Funktionen im organisierten Sport in Hessen. Ihr Engagement in den Sportvereinen geht oftmals über das geleistete Freiwilligenjahr hinaus.

„Der Freiwilligendienst schafft Grundlagen für ehrenamtliches Engagement im Sport. Dort, wo Beteiligungs-Formate entstehen, nun Gelder zu kürzen, anstatt diese zu fördern, ist das absolut falsche Signal für junge Menschen.“, so Malin Hoster, Vorsitzende der Sportjugend Hessen.

In die Zukunft investieren

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung aus dem Jahr 2021 wurde festgelegt, junges Engagement zu stärken und die Freiwilligendienste bedarfsgerecht auszubauen. Nun sieht der Entwurf des Bundeshaushalts für das Haushaltsjahr 2024 jedoch massive Einsparungen bei den Mitteln für die Freiwilligendienste vor. Eine Kürzung von 78 Mio. Euro ist vorgesehen. Dies wären ca. 25 Prozent der aktuellen Finanzmittel. Die geplanten Kürzungen hätten zur Folge, dass jeder vierte Freiwilligenplatz wegfallen würde.

„Das ist ein Schlag gegen den gesamten Freiwilligendienst in Hessen, deren fatale Auswirkungen den politischen Akteur*innen wohl noch nicht bewusst sind. Der Wegfall von 25 Prozent der Freiwilligenplätze würde für den Sport in Hessen bedeuten, dass jährlich ca. 42.000 Stunden an Bewegungs- und Sportangeboten nicht mehr begleitet werden können und damit drohen auszufallen.“ führt Malin Hoster weiter aus.

Mit weniger Freiwilligenplätzen würden sich auch weniger junge Menschen während der pädagogischen Bildungstage des FWD qualifizieren und weniger junge Menschen würden eine Übungsleiter*in-Lizenz für den Jugendsport erlangen.

Vielfältige Formen des ehrenamtlichen Engagements fördern die Demokratie

Der gesellschaftliche Zusammenhalt lebt davon, dass sich Menschen freiwillig engagieren und einbringen. Umso wichtiger ist es, insbesondere junge Menschen früh zum Mitmachen zu ermutigen und Freiwilligendienste sind dafür ein wichtiges und erprobtes Mittel.
Knapp 30 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich bereits, davon rund 100.000 Menschen pro Jahr in den Freiwilligendiensten (FSJ, FÖJ und BFD). In Hessen sind über zehn Prozent der Schulabsolventen*innen freiwillig in diesen Formaten aktiv.

Gemeinsam mit weiteren Sport- und Jugendverbänden fordert die Sportjugend Hessen die politischen Entscheidungsträger*innen auf, sich nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell mit der Generation Z zu beschäftigen, denn diese ist die Mitgestalterin der Zukunft.


Landessportbund und Sportjugend Hessen warnen vor Haushaltskürzung

An Freiwilligendiensten sparen heißt Sportvereine schwächen

Frewilligendienst im Sport | Sportjugend Hessen (c)istock
Frewilligendienst im Sport | Sportjugend Hessen (c)istock

Keine Kürzung bei den Freiwilligendiensten: Das fordern die Geschäftsführenden aller Landessportbünde in Deutschland von der Regierungskoalition im Deutschen Bundestag. Bei einer Tagung herrschte große Einigkeit darüber, dass es vollkommen widersprüchlich sei, „im Koalitionsvertrag den Ausbau der Freiwilligendienste festzuschreiben und jetzt in diesem Bereich zu kürzen. Gleichzeitig ist die Sparandrohung Ausdruck fehlender Wertschätzung gegenüber den Freiwilligendienstleistenden“, fasst Andreas Klages, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Hessen (lsb h) zusammen. Der dringende Appell an die Ampel-Koalition laute, die Freiwilligendienste mindestens im bisherigen Umfang aus dem Bundeshaushalt zu fördern.

Hintergrund für die Stellungnahme ist die vorgesehene Kürzung um etwa ein Viertel im Etat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Sie würde eine wichtige Säule des Vereinssports in Deutschland nachhaltig ins Wanken bringen. Jede dritte Stelle könnte bis 2025 wegbrechen, befürchten die Landessportbünde.

Freiwilligendienstleistende arbeiten systemrelevant in Sportvereinen und -verbänden im Trainingsbetrieb sowie in Geschäftsstellen.

„Ihre Tätigkeit ist unbezahlbar. Sie unterstützen die Vereine bei den vielen Aufgaben im Kinderbereich und bei der Jugendarbeit, die in den letzten Jahren stark angestiegen sind. Sie übernehmen außerdem eine wichtige Brückenfunktion zwischen Schule und Sportverein. Die Freiwilligendienste sind somit eine starke Säule für Vereine und Verbände“, sagt Malin Hoster, Vorsitzende der Sportjugend Hessen und Vizepräsidentin Kinder- und Jugendsport des lsb h.

Zudem legt der Freiwilligendienst oft den Grundstein für langjähriges ehrenamtliches Engagement im Sport und bietet jungen Menschen ein echtes Orientierungsjahr für ihre weitere Entwicklung. „Wer hier spart, setzt das falsche Signal und nimmt negative gesellschaftliche Auswirkungen in Kauf“, so Hoster weiter.

 



Parteien sichern Sportförderung zu

Wahlhearing des Landessportbundes Hessen

Eine bedarfsgerechte Sportförderung, noch mehr Augenhöhe beim Umgang mit Sportvereinen und Ehrenamtlichen sowie eine stärkere Einbeziehung des Themenkomplexes Sport und Bewegung in die Arbeit verschiedenster Ministerien: Das haben alle sechs im hessischen Landtag vertretenen Parteien beim Wahlhearing des Landessportbundes Hessen e.V. (lsb h) für die nächste Legislaturperiode in Aussicht gestellt. Generell haben Andreas Hofmeister (CDU), Marcus Bocklet (Bündnis 90/Die Grünen), Karin Hartmann (SPD) Thomas Schäfer (FDP), Elisabeth Kula (Die Linke) und Dirk Gaw (AfD) deutlich gemacht, dass sie sich ausführlich mit den Herausforderungen im hessischen Sport befasst haben.

Dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch die Sportpolitische Agenda, die der Dachverband mit Blick auf die Landtagswahl am 8. Oktober formuliert hat. Darin, so lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann in ihrer Begrüßung, werden nicht nur Forderungen erhoben, es wird auch das große Leistungsspektrum des Sports aufgezeigt: „Es ist Voraussetzung für eine öffentliche Förderung und die Unterstützung durch das Land.“ Dass der Landessportbund diese Unterstützung nicht aus Eigeninteresse einfordert, wurde im Verlauf des Hearings mehrfach deutlich – nicht nur vonseiten des Verbandes! „Sport ist nicht nur Sport“, brachte es der Grünen-Politiker Bocklet mit Blick auf die vielfältigen gesellschaftlichen Funktionen und Leistungen der mehr als 7.400 hessischen Sportvereine, der Sportkreise und Verbände auf den Punkt.

Grundsätzlich lagen die Positionen in den fünf zentralen Themenfeldern, die während des Hearings aufgegriffen wurden – Sport und Schule, Sportinfrastruktur, Leistungssport, Entbürokratisierung und Ehrenamt sowie Gesundheitssport – dann auch eher im Detail auseinander. Das mehrfach genannte Stichwort „Finanzierungsvorbehalt“ machte jedoch deutlich, dass es in diesem Zusammenhang entscheidend sein wird, wie die eine zukünftige Regierung ihre Förderung gewichtet, insbesondere hinsichtlich des notwendigen Ausbaus der Sportstättenförderung. So fand das Plädoyer der Linken Elisabeth Kula, die Finanzbremse zumindest mit Blick auf investive Förderprogramme auszusetzen, nicht bei allen Podiumsgästen Zustimmung.

Unterschiedliche Positionen gab es auch bei der Frage, ob Sport – immerhin Staatsziel – zur kommunalen Pflichtaufgabe werden sollte. Linke und SPD plädierten dafür. „Wenn eine finanzschwache Kommune nur noch drei freiwillige Aufgaben hat, an denen sie sparen kann, dann ist vielleicht auch der Sport betroffen, dann gibt es keinen Entscheidungsspielraum mehr“, erläuterte die sportpolitische Sprecherin der SPD, Karin Hartmann. Das zeitgemäße Niveau der Sportförderung in Hessen, das ihr Kollege Andreas Hofmeister (CDU), hervorhob, war hingegen Mehrheitsmeinung und auch die Bedeutung der Schwimmbad-Problematik wurde von Podiumsgästen und Publikum gleichermaßen geteilt. Dabei zeichnen sich auf politischer Ebene neue Unterstützungsansätze für Betreiberkommunen ab. Neben einer Verstetigung und Erhöhung des SWIM-Programms wurden beispielsweise eine Berücksichtigung der Bäder im kommunalen Finanzausgleich oder Betriebskostenzuschüsse durch das Land diskutiert.

Spätestens nachdem lsb h-Hauptgeschäftsführer Andreas Klages einige konkrete Beispiele für bürokratische Hürden aufgezählt hatte, mit denen Vereine und Ehrenamtliche konfrontiert sind, herrschte auf dem Podium Einigkeit, diese noch stringenter aus dem Weg räumen zu wollen, auch auf Bundesebene. Bei der Frage nach dem „wie“ deutete sich schon an, was sich im Verlauf des Abends als Fazit herauskristallisieren sollte: Sport ist eine Querschnittsthema.

Das wurde ganz besonders bei den Fragen zu den Themenfeldern „Sport und Gesundheit“ und „Sport und Schule“ deutlich. Denn dort ist nicht nur das Ministerium des Innern und für Sport Ansprechpartner, viele wichtige Weichenstellungen werden im Sozial- bzw. Kultusministerium vorgenommen. Die Sportfachleute der Fraktionen waren sich beim Thema Gesundheit sowohl über die gesundheitsfördernde Wirkung des Sports als auch darüber, dass es eine bessere Verankerung des Sports im Präventionsgesetz benötigt. „Wenn wir sehen, welchen Beitrag der Sport für Gesundheit leistet, muss man Leistungen ausweiten, damit ist am Ende allen gedient“, sagte Thomas Schäfer (FDP). Andreas Hofmeister betonte, dass sich bei den Themen Schule und Sport sowie Sport und Gesundheit alle an einen Tisch setzen müssten. „Wir haben eine Autonomie des Sports und der Sport weiß am besten, was gut ist. Wir müssen Verbesserungen partnerschaftlich mit dem Sport umsetzen.“

Bei den Schulen sieht Karin Hartmann (SPD) allerdings noch Nachholbedarf. Sie beklagte, dass insbesondere bei Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen nicht immer auf Augenhöhe agiert werde, und schlug vor, die Qualifizierung von Übungsleitenden weiter zu intensivieren. Der Ganztag, da waren sich alle einig, ist ohne den Sport nicht denkbar! Dirk Gaw (AfD) sprach sich für eine tägliche Sport- oder Bewegungsstunde in den Grundschulen aus, diese könne im Zweifelsfall, z.B. bei schlechten Rahmenbedingungen, auch mal auf dem Schulhof oder im Klassenraum stattfinden.

Eine bedarfsgerechten Förderpolitik wollen sich die Parteien in der nächsten Legislaturperiode auch im Leistungssport verschreiben. Zudem gehe es darum, so Grünen-Politiker Bocklet, „bestehende Potenziale im Leistungssport noch besser zu nutzen“. Ob in Bezug auf Stützpunkte, leistungssporttreibende Vereine oder das Sportinternat am Olympiastützpunkt Hessen war es einhelliger Tenor, Strukturen zu sichern und auszubauen. Mit Blick auf das Landesprogramm „Talentsuche/Talentförderung“ wurde jedoch nicht ganz deutlich, wie das gelingen soll. Mehr Lehrer-Trainer-Stellen, insbesondere im paralympischen Bereich, wurden hier zwar als wünschenswert benannt. Doch wie es gelingen kann, die Lücke an Lehrkräften zu schließen – das wird eine der vielen Herausforderungen sein, mit denen die neue Landesregierung, welche Parteien ihr auch angehören werden, sich im Sportbereich befassen muss.

Nach dem Wahlhearing bleibt die Hoffnung, dass Regierung und Opposition dabei im Landtag miteinander arbeiten. Der Landessportbund, das machte Präsidentin Kuhlmann am Ende deutlich, steht dabei gerne als Gesprächspartner und Impulsgeber zur Verfügung. Denn: „Mehr Sport bedeutet mehr Lebensqualität, mehr Zusammenhalt und mehr Gemeinsinn.“

Die sportpolitische Agenda sowie die Antworten der sechs Parteien finden Sie unter
www.landessportbund-hessen.de/hessen-waehlt-sport

 


Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport

1,2 Mio Euro für Sport-Maßnahmen

Symbolbild gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit (c)dsj PM Hoffmann
Symbolbild gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit (c)dsj PM Hoffmann

Im neuen Förderprogramm stehen noch in diesem Jahr 1,2 Mio. Euro für Sport-Maßnahmen zur Verfügung

Für das im Koalitionsvertrag verankerte „Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport“ wurden im Sommer durch den Bundestag Mittel zur Umsetzung für das Jahr 2023 freigegeben. Das Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI), das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und die Deutsche Sportjugend (dsj) setzen das Programm gemeinsam auf Grundlage eines hierfür entwickelten Konzepts um. Hierbei ist die dsj für die Verwaltung der Fördersäulen „Sportverbände“ und „Sportvereine“ zuständig; das BISp für die Fördersäule „Forschung“. Das bedeutet konkret, dass noch in diesem Jahr rund 1,2 Mio. Euro für die Sport-Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit zur Verfügung stehen.

„Das neue Bundesprogramm ermöglicht Sportvereinen, Sportverbänden und Fanprojekten, ihre Aktivitäten gegen Rechtsextremismus und für Demokratiebildung auszubauen. Das ist eine Chance, die wir nutzen wollen – und nutzen müssen! Denn es liegt auf der Hand, dass der organisierte Sport ein wichtiger Baustein für eine demokratische Gesellschaft ist. Deshalb begrüßen wir die neuen Fördermöglichkeiten und sagen zugleich: Wir brauchen ausreichend Mittel und Perspektiven über 2023 hinaus – für einen Sport mit Courage, Demokratiestärkung und ein respektvolles Miteinander in unserer Gesellschaft!“, so Benny Folkmann, 2. Vorsitzender der dsj.

Sportvereine und Sportverbände, die unter dem Dach von dsj und DOSB organisiert sind, sowie Fanprojekte mit „Qualitätssiegel nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit” können unterschiedliche Förderanträge für untenstehende Maßnahmen bei der dsj stellen.

2023: Fördermöglichkeiten für Vereine  

Pilotförderung „Sportvereine und Demokratiebildung“:  

  •     Demokratische Weiterentwicklung des Sportvereins im Sinne des Programms und der Inhalte sowie Unterstützung einer Bearbeitung und Auseinandersetzung 
        mit konkreten Phänomenbereichen und Diskriminierungsformen nach jeweiligem Bedarf.  
  •     Personal-/Honorar- sowie Sachmittel für Pilotprojekte in Sportvereinen.  
  •     Maximal abrufbare Summe pro Sportverein: 50.000 Euro.  
  •     Plus: Zusätzliche Förderung über „Maßnahmenpakete“ (siehe nächster Punkt).

Der Antrag muss bis einschließlich 29. September 2023 eingereicht werden.

2023: Fördermöglichkeiten für Pilotvereine + Sportverbände + Fanprojekte  

  •     Maßnahmenpaket „Inhaltliche Qualifikation und Fortbildung“ (bis 50.000 Euro)
    • Durchführung von z. B. mehrmoduliger Qualifikation oder Fortbildung, digital oder in Präsenz. (Auf Grund des Finanzvolumens muss ein Antrag gestellt werden. Auch eine umfassendere Abrechnung und ein ausführlicheres Berichtswesen sind vonnöten.)

  •     Maßnahmenpaket „Bildungsangebote“, Typ „Klein“ (bis 1.500 Euro)  
    • Durchführung von kurzen Bildungsmaßnahmen, wie z. B. Vorträge oder Workshops, sowie Begegnungsveranstaltungen mit Zeitzeug*innen oder von Diskriminierung Betroffenen, digital oder in Präsenz. (Auf Grund des geringen Finanzvolumens kann das Maßnahmenpaket niederschwellig beantragt und abgerechnet werden.)

  •     Maßnahmenpaket „Bildungsangebote“, Typ „Groß“ (bis 200.000 Euro)  
    • Durchführung von größeren Bildungsmaßnahmen, wie z. B. die Entwicklung von pädagogische Lehrvideos im Bereich der politischen Bildung im und durch Sport und/oder Online-Lernplattformen. (Auf Grund des Finanzvolumens muss ein Antrag gestellt werden. Auch eine umfassendere Abrechnung und ein ausführlicheres Berichtswesen sind vonnöten.
       
  • Maßnahmenpaket „Fachveranstaltung“, digital/ in Präsenz (bis 30.000 Euro)  
    • Durchführung einer Fachveranstaltung in Präsenz oder digital. (Auf Grund des Finanzvolumens muss ein Antrag gestellt werden. Auch eine umfassendere Abrechnung und ein ausführlicheres Berichtswesen sind vonnöten.)

  •     Maßnahmenpaket „Kommunikation“, Typ „Klein“ (bis 1.500 Euro)  
    • Durchführung von kommunikativen Maßnahmen, wie z. B. Erstellung von Materialien (Drucksachen/digitale Produkte wie Flyer, Banner etc.). Auf Grund des geringen Finanzvolumens kann das Maßnahmenpaket niederschwellig beantragt und abgerechnet werden.

  •     Maßnahmenpaket „Kommunikation“, Typ „Groß“ (bis 50.000 Euro)  
    • Durchführung von kommunikativen Maßnahmen, wie z. B. Erstellung von Videos mit Testimonials oder von (Wander-) Ausstellungsmodulen. Auf Grund des Finanzvolumens muss ein Antrag gestellt werden. Auch eine umfassendere Abrechnung und ein ausführlicheres Berichtswesen sind vonnöten.

  •     Maßnahmenpaket „Fachexpertise und Analyse“ (bis 15.000 Euro)
    • Vergabe von Fachexpertisen und Analysen.Externe Institute und Expert*innen können für die Umsetzung beauftragt werden.Auf Grund des Finanzvolumens beantragt werden muss. Auch eine umfassendere Abrechnung und ein ausführlicheres Berichtswesen sind vonnöten.

Kleine Maßnahmenpakete (bis 1.500 Euro) sind niederschwellig zu beantragen und abzurechnen; große Maßnahmenpakete (bis zu 200.000 Euro) benötigen eine weitergehende Beantragung und Abrechnung. Es stehen für die Umsetzung der Maßnahmenpakete Honorar- und Sachmittel zur Verfügung.

Antragsfristen:  

    Maßnahmenpaket, Typ „Klein“ (bis 1.500 Euro): Laufend (bis spätestens 15. November 2023) einschließlich.
    Die Vergabe erfolgt u. a. auf Grundlage des Antragsdatums (Prinzip „First come – first served“).  
    Maßnahmenpaket, Typ „Groß“: Bis einschließlich 29. September 2023

Die Umsetzung der Projekte erfolgt im Jahr 2023.

Am 15. September 2023 von 13:00-15:00 Uhr findet zudem eine digitale Beratungssprechstunde zum Bundesprogramm statt (Link zur Anmeldung).  

Alle weiteren Informationen, detaillierte Informationen zu den Fördermöglichkeiten, Ansprechpartner*innen und die Möglichkeit der Antragsstellung sind auf der dsj-Website zu finden.

Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und Heimat (BMI) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Anträge können ab jetzt auf der dsj-Website gestellt werden.

Hier geht es zum Konzept des Förderprogramms.

Bei Fragen zur Umsetzung eines Projektes können Sie sich auch an Angelika Ribler (aribler@sportjugend-hessen.de) wenden.



Jugendpolitische Forderungen der Sportjugend Hessen

zur Landtagswahl 2023

Die Sportjugend Hessen im Landessportbund Hessen e.V. ist als Sportverband zuständig für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in den Sportvereinen, Sportkreisen und Fachverbänden. Als Jugendverband ist sie Interessenvertretung für junge Menschen in Hessen.

Aus der Sicht eines Sportverbandes schließen wir uns den sportpolitischen Positionen und Forderungen des Landessportbundes Hessen e.V. an und unterstützen sie in vollem Umfang. Als Jugendorganisation waren wir an der Ausarbeitung der jugendpolitischen Forderungen des Hessischen Jugendrings beteiligt. Wir unterstützen die darin verfassten Positionen und Forderungen. Gleichzeitig nehmen wir eine eigene Schwerpunktsetzung vor, die an den Erfordernissen eines bewegten und sportlichen Aufwachsens orientiert ist.

Stellenwert von Sport und Bewegung für Kinder und Jugendliche
Sport und Bewegung sind für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von entscheidender Bedeutung. Eine aktive Lebensweise fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die psychische und soziale Entwicklung. Sport und Bewegung sind grundlegende Aspekte der kindlichen Entwicklung und ein wichtiges Bedürfnis. Fast alle jungen Menschen werden im Laufe ihrer Entwicklung Mitglied in einem Sportverein und die Vielen, die öffentliche und frei zugängliche Sport- und Bewegungsmöglichkeiten nutzen, belegen den hohen Stellenwert, den Sport und Bewegung für Kinder und Jugendliche haben.

Unsere Forderungen
Wir haben unsere Forderungen an den grundlegenden Kinder- und Jugendrechten ausgerichtet. Diese Rechte sind ein wichtiger Bestandteil der Menschenrechte und seit 2018 in der Hessischen Verfassung verankert. Sie sind darauf ausgerichtet, die Würde, die Freiheit und die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen zu schützen und zu fördern. Die Verfassung fordert, dass Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung sowie in ihren Bedürfnissen ernst genommen und ihre Interessen angemessen berücksichtigt werden. Zu den Kinder- und Jugendrechten gehört unter anderem das Recht auf Gleichbehandlung, das Recht auf Bildung, das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, das Recht auf Spiel und Freizeit und das Recht auf Beteiligung.

1.    Engagement junger Menschen stärken

- Freiräume und Zeit für ehrenamtliches Engagement schaffen
Es muss jungen Menschen durch passende politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ermöglicht werden, ihr ehrenamtliches Engagement bestmöglich mit den Anforderungen von Schule, Studium, Ausbildung und Beruf zu vereinbaren. Ehrenamtliches Engagement sollte nicht durch fehlende zeitliche Freiräume oder steigende Anforderungen beeinträchtigt werden. Verbindliche Regelungen zu prüfungsfreien Zeiten können hierbei helfen.

- Ehrenamt anerkennen, wertschätzen und jugendgerechte Gestaltung fördern Ehrenamtliche Strukturen von und für junge Menschen müssen gestärkt und krisenfest gemacht werden. Hierzu müssen die nötigen finanziellen Mittel für die Unterstützung durch Hauptamtliche bereitgestellt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen sind zu fördern, um die Lage und Bedarfe ehrenamtlicher Strukturen besser einschätzen zu können. Und nicht zuletzt muss ehrenamtliches Engagement junger Menschen in seiner Vielfalt politisch sichtbarer gemacht und gewürdigt werden.


2.  Schaffung einer kindgerechten und bewegungsorientierten Schullandschaft und Ganztagsgrundschule

- Zugänge für den organisierten Sport und Freiräume für bewegungsorientierte Angebote schaffen. Finanzierung dafür sicherstellen
Bewegung und Sport sind wichtige Eckpfeiler eines gesunden Aufwachsens. Angebote für Sport und Bewegung und der außerschulischen Bildung sollten allen jungen Menschen in großer Vielfalt und niederschwellig zur Verfügung stehen. Dafür brauchen junge Menschen ausreichend Freizeit. Sportvereine brauchen gute strukturelle Förderung, um diese Angebote qualitativ hochwertig und inklusiv umzusetzen.
Insbesondere für ehrenamtliche Strukturen und Angebote müssen zusätzliche Anreize und Möglichkeiten vorhanden sein, damit außerschulische Bildungsangebote geschaffen werden können.

- Ganztagesbildung in der Grundschule kindgerecht und bewegt gestalten
Eine kindgerechte Gestaltung von Räumen beinhaltet neben der Rhythmisierung auch ein vielfältiges und ansprechendes non-formales Bildungsangebot, Freiräume für Experimente und freies Spiel, abwechslungsreiche Bewegungsangebote, Rückzugsmöglichkeiten und eine möglichst weitreichende Mitbestimmung durch die Kinder. Um dies sicherzustellen, sind verpflichtende Qualitätsstandards erforderlich, die denen der Jugendhilfe entsprechen. Außerdem sollte das Land Hessen alles dafür tun, dem sich schon jetzt durch die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung abzeichnenden Mehrbedarfs an pädagogischen Fachkräften gerecht zu werden. Wir stellen fest, dass es einen erheblichen Mangel an ausgebildeten Sportlehrkräften gibt, der nicht allein durch die Arbeit der Sportvereine kompensiert werden darf und der Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von Schule und Sportverein hat. Hier müssen neue und für beide Seiten gewinnbringende Kooperationsmöglichkeiten geschaffen werden

- Verpflichtende Ganztagsgrundschule auf 14:30 Uhr begrenzen und Hausaufgaben abschaffen
Grundschulkinder brauchen zeitliche Freiräume für außerschulische Aktivitäten oder Engagement, z. B. in Sportvereinen. Kinder und Eltern müssen die Freiheit haben, den weiteren Nachmittag der Kinder selbstbestimmt außerhalb der Ganztagsgrundschule zu gestalten. Dafür müssen Hausaufgaben für diese Schulform abgeschafft werden.


3.  Schutz, Förderung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sichern und ausbauen

- Fachliches Netz für Ehrenamtliche und Betroffene knüpfen
Ehrenamtlich Tätige, die von interpersonaler Gewalt erfahren, benötigen fachliche Beratung und Qualifizierung. Betroffene von interpersonaler Gewalt brauchen professionelle Anlaufstellen. Über den Aufbau einer Vernetzung kann eine passgenaue Abdeckung erreicht werden.

-  Finanzielle Förderung stärken und etablierte Strukturen sichern
Damit ehrenamtliche Strukturen an Präventions-, Schutz- und Interventionskonzepten arbeiten können, benötigen sie verlässliche und planbare Förderungen. Dies betrifft sowohl bereits bestehende Strukturen in den Vereinen und Verbänden als auch den Ausbau und die Entwicklung von Angeboten für junge Menschen, insbesondere zum Thema mentale Gesundheit.

- Angebote für Kinder und Jugendliche zur Sensibilisierung und Stärkung von klein auf in Kindergärten und Schulen verankern
Die Förderung und Stärkung von Kindern und Jugendlichen ist unter dem Aspekt Prävention zentral. Jungen Menschen, die sich selbst als handelnde Subjekte wahrnehmen und für ihre Interessen einstehen können, fällt es leichter, sich zu behaupten. Entsprechende Angebote in Kindergärten und Schulen müssen ausgebaut werden.


4.  Gleiche Chancen für alle zur Teilhabe an einer bewegungsorientierten Kindheit – Kinder- und Jugendarmut bekämpfen

- Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen stärken
Um die Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen zu sichern, sollten Familien finanziell unterstützt werden. Ein Engagement im Sportverein trägt maßgeblich zur Entwicklung der Persönlichkeit von jungen Menschen bei. Angebote der Jugendarbeit müssen für alle Kinder und Jugendliche zugänglich sein. Wir fordern die Landesregierung auf, ausreichend finanzielle Unterstützungsprogramme bereitzustellen, die für Familien einfach und unbürokratisch in Anspruch genommen werden können.

- Kostenlose und bedarfsorientierte schulische und außerschulische Bildung und Betreuung sicherstellen
Jedes Kind hat das Recht auf Bildung und gleiche Chancen von klein auf. Um Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit zu erreichen und Kinder- und Jugendarmut entgegenzuwirken, brauchen wir ein kostenloses Bildungssystem und den Ausbau von Betreuungsangeboten. Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass die Lehrmittelfreiheit konsequent umgesetzt wird.

5.  Engagiert für Nachhaltigkeit – Klimakrise ernst nehmen

- Lebensumfelder junger Menschen nachhaltiger gestalten
Unsere Wohnorte müssen klimafreundlicher werden. Der Schutz und Ausbau von Grünflächen und naturnahen Räumen ist zu fördern und Kindern und Jugendlichen Zugang für Sport und Bewegung zu ermöglichen. Der öffentliche Nahverkehr muss attraktiv und für junge Menschen möglichst kostenfrei ausgebaut werden. Hier bedarf es in den Regionen jeweils eigener passender Mobilitätskonzepte.

- Interessen junger Menschen bei allen Entscheidungen zur Nachhaltigkeit verbindlich berücksichtigen
Die Stimme junger Menschen muss auf allen Ebenen des politischen Prozesses hörbar sein und wahrgenommen werden. Dafür bedarf es der Beteiligung der jungen Menschen selbst. Sie sollen durch innovative, demokratische Beteiligungsstrukturen in die Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Legitime Formen des Protestes dürfen nicht kriminalisiert werden.

 

Mit Blick auf die Kinder- und Jugendrechte und unsere Forderungen ist das zentrale Element die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei Entscheidungen, die sie betreffen.
Wir fordern eine konsequente und umfassende Einführung von Beteiligungsstrukturen für Kinder und Jugendliche.
Eine Änderung der Hessischen Gemeindeordnung (§ 4c HGO) ist notwendig, da die derzeitige Regelung nur eine Soll-Bestimmung zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen beinhaltet. Wir fordern, dass diese Soll-Bestimmung in eine Muss-Bestimmung umgewandelt wird, wie es bereits in anderen Bundesländern der Fall ist.

 

 

 








Verhaltensregeln für einen grenzachtenden Umgang auf Kinder- und Jugendfreizeiten

(17.07.23) Am 24.07.2023 beginnen in Hessen die Sommerferien. Viele Sportvereine, Sportkreise und Fachverbände organisieren schon seit vielen Jahren betreute Kinder- und Jugendreisen. 

Die Teams bestehen aus engagierten Leuten, die Spaß am Reisen mit Kindern und Jugendlichen haben und ehrenamtlich tätig sind. Sie sind rund um die Uhr für die Kinder und Jugendlichen da und haben ein offenes Ohr für Wünsche, Ideen und Fragen. Durch regelmäßige Schulungen werden sie auf ihre verantwortungsvollen Aufgaben vorbereitet.  

Zur Prävention von Grenzüberschreitungen und Gewalt sollten alle Mitgliedsorganisationen Standards festlegen, die eine sorgfältige Vorbereitung und ordnungsgemäße Durchführung ihrer Maßnahmen garantieren.  
Als einen wichtigen Baustein haben sich Regeln für einen grenzachtenden Umgang auf Kinder- und Jugendfreizeiten und das Befassen mit den Inhalten des Verhaltenskodex erwiesen.  

Folgende Texte und Vorlagen von uns oder der Deutschen Sportjugend sollen dabei helfen, dass die Freizeit ein sicherer Ort für alle Teilnehmenden ist 

  1.  Kinderrechte  
  2. Kindeswohl-bei_Freizeiten_und_Trainingslagern 

  3. 10 Regeln für Jugendliche

  4. Verhaltenskodex- und Regeln  

Weitere Informationstexte, Checklisten und Formulare für die Kinder- und Jugendarbeit im Sportverein in der Infothek der Sportjugend Hessen. 

Denkt daran

  • Regeln helfen dabei, meine eigenen Grenzen und die von anderen besser achten zu können. Regeln schaffen Klarheit darüber, was geht und was nicht. Sie schützen die Kinder genauso wie die Leiter*innen und Betreuer*innen.
  • Wir sollten daran denken, Regeln, die uns Leiterinnen und Leitern wichtig sind, vorab zu überlegen und dann in der Freizeit in einem gemeinsamen Regelvertrag einfließen zu lassen.
  • Wir sollten die Kinder und Jugendlichen in den Prozess der Entwicklung von Regeln einbeziehen. Wenn es ihre Regeln sind, halten sie sich eher daran bzw. können ihre Rechte auch besser einfordern.

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen als oberstes Ziel

Erweitertes Führungszeugnis bei Erwerb oder Verlängerung von Sportjugend-Lizenzen

Symbolbild: Kindeswohl - Prävention sexueller Gewalt (pixabay)

Landessportbund und Sportjugend Hessen setzen Stufenmodell zur Prävention sexueller Gewalt um

(13.07.23) Vereinssport tut Kindern und Jugendlichen gut. Er fördert ihre körperliche und kognitive Entwicklung, ihr Wohlbefinden und ihre Fitness. Er macht sie weniger anfällig für Krankheiten und er wirkt Stress entgegen. Er vermittelt soziale Kompetenzen, Fairness und Selbstbewusstsein. Ziemlich lange ließe sich diese Liste fortsetzen. Doch was, wenn im Sportverein Dinge passieren, die Kindern oder Jugendlichen schaden? Was, wenn das Undenkbare passiert, das, was den Grundsätzen jedes Vereins entgegensteht? Wenn Kinder und Jugendliche dort Grenzüberschreitungen, gar Gewalt oder sexuelle Belästigung erleben? 

Es ist wohl das Schlimmste, was Kindern und Jugendlichen passieren kann. Und was Vereinen passieren kann. Deshalb setzen sich der Landessportbund Hessen e.V. (lsb h) und die Sportjugend Hessen (SJH) seit Jahren dafür ein, den Schutz vor psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt in ihren Strukturen sicherzustellen. Weniger theoretisch klingt das bei Isabelle Schikora, die bei der Sportjugend den Bereich „Junges Engagement und Kindeswohl im Sport“ leitet: „Wir wollen alles dafür tun, dass Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene im Sportverein sicher sind. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema darf kein Tabu sein und nicht als Pauschalverdacht verstanden werden. Vielmehr ist es unser Ziel, dass Kinderrechte in allen hessischen Vereinen gelebt werden, dass es Schutzkonzepte gibt und junge Sportler*innen sowie Eltern wissen, an wen sie sich wenden können, sollte ihnen etwas komisch vorkommen.“ 
Schon lange bevor die Studie „Safe Sport“ der Deutschen Sporthochschule Köln 2016 die breite Aufmerksamkeit auf das Thema lenkte, spielten Prävention und Kindeswohl im Dachverband des hessischen Sports deshalb eine entscheidende Rolle. Sensibilisieren, Mindeststandards umsetzen, Bedingungen schaffen, die potenziellen Täter*innen jegliche Art von Missbrauch möglichst unmöglich machen: Das sind bis heute die Ziele.  

DOSB-Stufenmodell macht Vorgaben
Für lsb h und SJH war es deshalb selbstverständlich, die 2018 im Stufenmodell der Deutschen Sportjugend (dsj) festgelegten Mindeststandards der Prävention und Intervention umzusetzen. Gleiches gilt für das Nachfolge-Stufenmodell des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Dessen schrittweise Umsetzung ist seit dem 01.01.2022 Fördervoraussetzung für die Weiterleitung von öffentlichen Mitteln und die Weiterleitung von Eigenmitteln durch den DOSB. Würden lsb h und SJH die Anforderungen nicht erfüllen, wäre ihr Zugang zu Fördermitteln damit abgeschnitten. Damit das nicht so kommt, vor allem aber aus Überzeugung, werden bis Ende 2024 deshalb alle neun Stufen umgesetzt. „2022 haben wir das Thema beispielsweise schon in der Satzung verankert und Ansprechpersonen für das Thema benannt. 2023 werden wir nun drei Schritte angehen, die zum Teil direkte Auswirkungen auf unsere Mitgliedsorganisationen haben“, so Schikora.  

Neue Vorgaben für Lizenzinhaber*innen
Einer der Punkte, das wissen Schikora und ihre lsb h-Kollegin Maxi Behrend, die für juristische Fragen zuständig ist, wird bei dem einen oder der anderen Vereinsverantwortlichen erst mal für Aufstöhnen sorgen:  Der Stufenplan sieht vor, dass alle, die ab Oktober eine Jugendsportlizenz erwerben oder verlängern wollen (z.B. ÜL C Kinder/Jugendliche), künftig ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen. Dieses, erklärt Behrendt, ähnelt einem polizeilichen Führungszeugnis, enthalte aber auch geringfügige Verurteilungen, Sexualstraftaten und Verurteilungen, die wegen Fristablaufs nicht mehr im „normalen“ Führungszeugnis aufgeführt sind. Dadurch soll ausgeschlossen werden, dass bereits rechtskräftig verurteilte Personen Aufgaben im kinder- und jugendnahen Bereich übernehmen. 
Für viele Vereine dürfte das Vorgehen nicht ganz neu sein. „Viele Landkreise haben diesen Schritt bereits seit längerem zur Voraussetzung für ihre Jugendförderung gemacht“, erklärt Behrendt. Auch viele Vereine, ergänzt Schikora, hätten das Vorgehen bereits selbstständig für ihre hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden eingeführt. 
„Es ist uns wichtig, dass dieser Schritt nicht als Unterstellung eines Pauschalverdachts gesehen wird. Es geht darum, Risiken zu minimieren. Prävention soll zur gelebten Normalität werden – und gehört ja schon heute zum Selbstverständnis vieler Vereine“, so die Referentinnen. Gleichzeitig verstehen sie, dass die Vorgabe eine weitere bürokratische Hürde darstelle, die nicht nur den Lizenzinhaber*innen bzw. -anwärter 
*innen, sondern auch ihren Vereinen Arbeit macht.  

Und so funktioniert‘s 
Schließlich ist vorgesehen, dass das erweiterte Führungszeugnis dem Verein vorgelegt werden muss, in dem die jeweilige Person tätig ist. Konkret, erklärt Behrendt am Beispiel Lizenzerwerb, funktioniert das so: „Person A entscheidet sich für eine Übungsleiter-Ausbildung im Bereich Kinder/Jugendliche. Dafür beantragt sie bei der für sie zuständigen Meldebehörde ein erweitertes Führungszeugnis, was für ehrenamtlich Tätige kostenlos ist. Das erweiterte Führungszeugnis legt A dann ihrem Verein vor, wo im besten Fall zwei Personen vertraulich prüfen, ob das Zeugnis aktuell ist – und vor allem, ob es problematische Einträge enthält. Ist das nicht der Fall, bescheinigt der Verein in seinem Befürwortungsschreiben, das jeder Anmeldung beigefügt werden muss, dass er das erweiterte Führungszeugnis eingesehen hat. Das Dokument selbst verbleibt immer bei der Person, auf die es sich bezieht.“ 
Alle Vereine, Sportkreise und Verbände werden auch nochmal in einem Schreiben über die neuen Anforderungen informiert. Außerdem stellt die Sportjugend über ihre Webseite entsprechende Vorlagen und Informationen zur Verfügung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang noch, dass Personen, die bereits für eine nach September beginnende Sportjugend-Ausbildung angemeldet sind, die entsprechende Bestätigung ihres Vereins noch nachreichen müssen. Auch bei Lizenzverlängerungen ist dies ab Oktober der Fall.  

Verbandsmitarbeitende qualifizieren 
Der zweite Schritt des Stufenmodells, der 2023 abgeschlossen werden soll, ist die Qualifizierung des eigenen Verbandspersonals: Nachdem schon regelmäßig Mitarbeitende aus dem Kinder- und Jugendnahen Kontext geschult werden, sollen nun alle Mitarbeitenden des Landessportbundes Hessen sowie der Sportjugend Hessen zum Thema Kindeswohl und Verhaltenskodex qualifiziert werden – „unabhängig davon, ob sie mit Kindern und Jugendlichen arbeiten“, wie Schikora es ausdrückt.
Es gehe dabei nicht nur darum, mit gutem Beispiel voranzugehen. „Wir wollen auch sensibilisieren und sicherstellen, dass alle haupt- und ehrenamtlichen Akteure des Verbandes das Wohl von Kindern und Jugendlichen im Blick haben“, so Schikora. Je mehr Personen sich jemals kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt haben, desto wahrscheinlicher sei es, dass Gewalt wahrgenommen, im besten Fall aber vorgebeugt werde: ob im Privaten, beim Arbeiten oder im Verein. „Gewaltmissbrauch ist ja kein Problem des Sports. Es ist ein Problem der Gesellschaft, das auch vor dem Sport nicht Halt macht. Dem wollen wir etwas entgegensetzen.“ 

Verhaltenskodex wird angepasst
Darum soll nun auch der Verhaltenskodex noch bekannter gemacht werden: Laut dem Stufenmodell muss er künftig regelmäßig von allen hauptberuflich, nebenberuflich oder ehrenamtlich tätigen Personen im Sport unterzeichnet werden. „Künftig wird das bei jeder Lizenzverlängerung nötig sein. So werden die enthaltenen Regeln immer wieder ins Gedächtnis gerufen“, sagt Schikora. Schließlich ist auch der Kodex selbst immer wieder überarbeitet und erweitert worden. „Auch jetzt werden wir ihn inhaltlich nochmal reflektieren.“
Das DOSB-Stufenmodell ist mit diesen drei Schritten ebenfalls noch nicht am Ende. 2024 wird sich der Verband noch dem Thema Beschwerdemanagement, mit der Risikoanalyse in allen Geschäftsbereichen sowie der Frage beschäftige, ob bzw. auf welcher rechtlichen Grundlage Lizenzen entzogen werden können, wenn ein Missbrauch nachgewiesen ist.

Isabell Boger 

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