Aktuelles aus der Sportjugend


Internationale Jugendarbeit ermöglichen

Impulse und Praxishilfen für internationale Projekte

Symbolbild: Internationale Jugendarbeit ermöglichen  Bildquelle: Alyssia Wilson | Unsplash
Symbolbild: Internationale Jugendarbeit ermöglichen
Bildquelle: Alyssia Wilson | Unsplash

Der Fachtag zur internationalen Jugendarbeit, der am 10. Oktober 2024 von 10 bis 16 Uhr in Kassel stattfindet, richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche aus der Jugendarbeit, Lehrer*innen sowie Multiplikator*innen.

Angesichts aktueller (globaler) Ereignisse und Entwicklungen, verändern sich die Lebensrealitäten von jungen Menschen gerade stetig: die Pandemie, kriegerischeAuseinandersetzungen oder die Verstärkung demokratiefeindlicher Tendenzen wirken sich auf die Erfahrungen aus, die sie in ihrem Aufwachsen machen.
Die Internationale Jugendarbeit kann hier Möglichkeiten bieten, alternative Erlebnisse und Erfahrungsräume zu eröffnen. Internationale Begegnungen ermöglichen es jungen Menschen einen Perspektivwechsel vorzunehmen, über den eigenen Tellerrand zu schauen und ihre (globalen) Kompetenzen zu erweitern.
Um dieses Potenzial zu stärken und die Chancen der Internationalen Jugendarbeit in den Fokus zu rücken, bietet das Netzwerk Hessen total international (HTI) den Fachtag
„Internationale Jugendarbeit ermöglichen“ für Haupt- und Ehrenamtliche aus der Kinder- und Jugendarbeit an. Unabhängig von individuellen Kenntnissen und Erfahrungen soll dieser einen (Wieder-)Einstieg in die Internationale Jugendarbeit bieten. Neben einem Impulsvortrag wird es drei spannende Workshops geben, die einen bedarfsgerechten Zugang zu verschiedenen Themen der Internationalen Jugendarbeit ermöglichen.

Fachtag Internationale Jugendarbeit ermöglichen

10:00 Uhr Ankommen
10:30 Uhr Begrüßung
10:45 Uhr Impulsreferat „Internationale Jugendarbeit wirkt –
               Daten, Fakten und Argumente für eine Lobbyarbeit zum Themenfeld“
               Referentin: Claudius Siebel, Jugend für Europa
12:00 Uhr Workshops

  1. Workshop: Europäische Fördermöglichkeiten für die Internationale Jugendarbeit

    Internationale und europäische Jugendarbeit kostet Geld – in Deutschland gibt es allerdings zahlreiche Fördertöpfe, die für die Finanzierung von internationalen Maßnahmen beantragt werden können. Gleichzeitig ist die Vielfalt an Fördermöglichkeiten gar nicht so leicht zu überschauen. In diesem Workshop wird es einen Überblick über die beiden europäischen Förderprogramme in diesem Bereich geben – Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps – die mittlerweile über das größte Finanzvolumen in Deutschland verfügen und zahlreiche unterschiedliche Fördermöglichkeiten bieten.

    Referent: Claudius Siebel

  2. Workshop 2: Schutzkonzepte in der Internationalen Jugendarbeit gestalten

    In diesem Workshop wollen wir das Thema Prävention sexualisierter Gewalt in den Blick nehmen und gemeinsam unsere Schutzkonzepte reflektieren. Wir werden auf verschiedene Gefahrensituationen und schützende Potenziale schauen, uns über Erfahrungswerte austauschen und über Präventionsmöglichkeiten bei internationalen Begegnungen diskutieren.

    Referent*innen: N.A. Transfer e. V.

  3. Workshop 3: Schritt für Schritt zur Jugendbegegnung: Leitfaden und Checkliste zur Organisation von internationalen Projekten

    Ihr wollt endlich mal „was Internationales“ mit Jugendlichen machen, aber wisst nicht, wo ihr anfangen sollt? Dieser Workshops bietet eine Einführung in die Planung und Organisation von internationalen Projekten. Basierend auf den individuellen Ausgangssituationen der Teilnehmenden, behandeln wir Themen wie Finanzierung, Partnersuche und die Akquise von Teilnehmenden. Darüber hinaus bietet der Workshop die Möglichkeit, individuelle Fragen zu klären und miteinander in Austausch zu treten.

    Referenten: Tim Döring und Freddy Lang

13:30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Podiumsdiskussion „Die Zukunft der Internationalen Jugendarbeit“
15:30 Uhr Abschluss
16:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Flyer als PDF zum Download

Online-Anmeldung

Anmeldung unter Angabe des gewünschten Workshops bis zum 6. Oktober 2024 auf www.hessischer-jugendring.de/anmeldung.

Im Anmeldeformular können individuelle Bedarfe zur Teilnahme angegeben werden. Teilnahmebeitrag Für den Fachtag wird ein Teilnahmebeitrag in Höhe von 20 Euro (Verpflegungskosten) erhoben. Um allen Interessierten die Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen, kann die Gebühr auf Anfrage reduziert oder erlassen werden. Freistellung und Anerkennung Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist eine Freistellung für ehrenamtliches Engagement nach dem HKJGB § 42 möglich. Weitere Infos unter www.hessischer-jugendring.de/freistellung.

Ort

Philipp-Scheidemann-Haus
Holländische Str. 74
34127 Kassel

Ansprechpartnerin im hjr Laura Burger

Mobil: 017616047325
Mail: burger@hessischer-jugendring.de


Mit Kinderrechten in die Zukunft

Kinderrechte im Sport

Am 20. September ist Weltkindertag, dieser steht 2024 unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. Die Sportjugend Hessen möchte an diesem Tag ein Zeichen für Kinderrechte setzen. 

Die Kinderrechte wurden 2018 in der hessischen Verfassung verankert und gelten für alle Kinder und Jugendliche zwischen null und 18 Jahren. Die Verfassung sieht Erwachsene in der Pflicht, dass Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen. Daher setzt sich auch die Sportjugend Hessen dafür ein die Kinder- und Jugendrechte bekannter zu machen. Werden Kinder- und Jugendrechte im Sportverein geachtet und gelebt, schafft dies ein offenes und positives Umfeld für alle. 

Dein Sport – Deine Rechte 

Um Kinder und Jugendliche über ihre Rechte zu informieren hat die Sportjugend Hessen das Plakat „Dein Sport – Deine Rechte“ entworfen. Dort findet man zudem erste Ideen, wie eine praktische Umsetzung der Rechte aussehen kann. Ziel ist, das Plakat in vielen hessischen Sportstätten aufzuhängen damit die Kinder- und Jugendrechte noch bekannter werden. 

Das Plakat zum Download gibt es unter www.kindeswohl-im-sport.de, auf Nachfrage kann es postalisch zugesendet werden. 

Marie Elter


Step It Up-Festival 2024 - Ein Wochenende voller Sport, Musik und Spaß am Langener Waldsee

Drei Tage Sport, Party und Gemeinschaft erleben

Skimboarding beim Step it up-Festival am Langener Waldsee (c)Sportjugend Hessen/ Pimster Creations GmbH
Skimboarding beim Step it up-Festival am Langener
Waldsee (c)Sportjugend Hessen/Pimster Creations GmbH

(08.09.2024, Frankfurt) Mit einer idyllischen Location lockte das Step-it-up-Festival vom 6. bis 8. September viele Besucher*innen zum Langener Waldsee. Neben dem Multisport-Turnier spielte am Samstagabend die Lampertheimer Band „Ohriginal“ zum Sonnenuntergang und heizte die Party ein, die durch die Weibelfeldschule und die Sportjugend Hessen organisiert wurde.

Auf dem Brett am Wasser entlang surfen konnten die Besucherinnen und Besucher des Step-it-up-Festivals am Langener Waldsee bei der Skimboard-Rutsche, die neben dem Festivalgelände aufgebaut war. Über das ganze Wochenende spielten DJs und Bands auf der Bühne, während sieben Mannschaften beim Multisportturnier die Sportlichkeit in Beachvolleyball, 3x3 Basketball und Beachsoccer unter Beweis stellten. 

Projektverantwortlicher, Freddy Lang, zeigte sich zufrieden:

„Zum Step it up-Festival sind die unterschiedlichsten Menschen zusammengekommen, um Sport zu treiben und sich über ein sportliches Engagement auszutauschen, gleichzeitig wurde das Event durch junge Engagierte umgesetzt. Es zeigt sich - junge Menschen wollen sich engagieren, es benötigt nur das richtige Setting". Mit dem Musik- und Sportfestival sind wir neue Wege gegangen, die für Beteiligung sorgen, darauf sind wir stolz“, so Lang. 

Das Festival endete mit einem "Green Breakfast" und einem Yoga-Sonntag, um das Wochenende entspannt ausklingen zu lassen.

Über das Step It Up Festival: 

Das Step It Up Festival wird von der Sportjugend Hessen organisiert und bietet eine Mischung aus sportlichen Aktivitäten und musikalischem Entertainment. Es ist eine Plattform, die Menschen zusammenbringt und eine Verknüpfung von Gemeinschaft sowie aktive Lebensstile fördert. Das Projekt wird gefördert vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport.

Junges Engagement gewinnen

Ziel des Projektes ist es, junge Menschen in angenehmer Festival-Atmosphäre für die Vereinsarbeit zu aktivieren. Entsprechend gab es im Vorfeld der Veranstaltung drei Vorbereitungstreffen, bei denen der Bedarf der jeweiligen Vereine, die Kommunikationsmittel zur Aktivierung der Klientel und die Logistik des Festivals geplant wurden.

Weitere Informationen und Anmeldung unter www.stepitupfestival.de

Sabine Weichert


Fairplay Handballfest

Wie man durch Fairplay zum Gewinnerteam wird

(07.09.2024, Wiesbaden) Das evangelische Stadtjugendpfarramt in Wiesbaden veranstaltete am 7. September gemeinsam mit der Sportjugend Hessen und in Kooperation mit dem Handballverein HSG BIK Wiesbaden ein Fair Play Handballfest. Fast 60 Kinder zwischen 7 und 10 Jahren haben in 7 Mannschaften ein Turnier gespielt, bei dem das Fair Play eine große Rolle gespielt hat und der Spaß und das gemeinsame Bewegen und Spielen im Vordergrund standen. Denn es gewann nicht die Mannschaft, die am erfolgreichsten Handball spielte, sondern das Team, welches in der Kombination aus handballerischer Klasse und Fair Play die meisten Punkte sammelte. Für den Sieg war nicht nur das Ergebnis, sondern auch das Verhalten der Mannschaft auf und neben dem Feld entscheidend. Hat ein Team alle Spieler*innen gleichberechtigt in das Spiel eingebunden und verhielt sich respektvoll gegenüber allen Akteuren gab es Zusatzpunkte. Neben dem Turnier war es für alle Kinder an diesem Tag möglich vor Ort den Hanniball-Pass, das Handball-Spielabzeichen des Deutschen Handballbundes, zu erhalten. Dafür mußten  vielfältige und spannende  Übungen aus den Bewegungsfeldern Koordination, Technik und Athletik bewältigt werden, welche die Vielfalt des Handballsports aufgezeigt haben. Allen Kindern wurden hierbei direkt motivierende Erfolgserlebnisse ermöglicht. Hüpfburg und Kreativangebote rundeten das Angebot ab. Alle Kinder, Trainer:innen und Betreuer:innen waren sehr begeistert und nahmen viele Impulse mit.

Unterstützt wurde das Fest vom Arbeitskreis Kirche und Sport der EKHN.

Denis Wöhrle
Evangelisches Stadtjugendpfarramt Wiesbaden

Mehr Infos zu Fairplay Turnieren gibt es hier
 



Staatsministerin Diana Stolz übergibt Förderbescheid

Landesprogramm "Sport integriert Hessen"

Mario Machalett (Geschäftsführer Sportjugend Hessen)
erhält einen Förderbescheid von Staatsministerin Diana Stolz

(05.09.2024, Frankfurt) Hessens Sportministerin Diana Stolz überreichte Mario Machalett, Geschäftsführer der Sportjugend Hessen, (stellvertretend für den Vorstand) einen Förderbescheid ihr Höhe von 110.000 Euro für das Landesprogramm "Sport integriert Hessen".

„Sport integriert Hessen“ ist ein gemeinsames Programm des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport (HMdIS) in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen. Es ist das Nachfolgeprogramm des europaweit ausgezeichneten Programms „Sport und Flüchtlinge“.
Ziel ist es, Städte und Gemeinden dabei zu unterstützen, wenn es um den Aufbau und die Förderung von Sportangeboten für benachteiligte Bevölkerungsgruppen geht. Dies können Angebote für Geflüchtete und andere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sein, ebenso wie die Förderung von Sportmöglichkeiten für einkommensschwache und bildungsferne Menschen.

Sport-Coaches sorgen für Vernetzung

Im Programm „Sport integriert Hessen" nehmen die (ehrenamtlichen) Sport-Coaches eine zentrale Rolle ein. Sport-Coaches sind sportaffine Personen, die entweder in Sportvereinen tätig sind oder sich im Rahmen der Freiwilligenarbeit für benachteilige Menschen engagieren. Sie kennen viele örtliche Akteure. So können sie unkompliziert Kontakte zwischen Netzwerkpartner und den Sportvereinen vor Ort herstellen und die Zielgruppe des Programms (z. B. Geflüchtete, Zugewanderte, Einkommensschwache, bildungsferne Menschen) - vor allem in der ersten Zeit - zu den Sportangeboten begleiten. Der Einsatz von Sport-Coaches in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde ist Voraussetzung für die Förderung durch das Programm.

Mehr Infos zum Projekt und den Sport-Coaches finden Sie hier.

Vereinsmanagement-Ausbildung starten und Vereinsförderung sichern

Unterstützung für die Jugendverbandsarbeit

Ein Gedankenexperiment

Leyla ist neu gewählte Jugendwartin. Bei der letzten Vollversammlung hat sie sich dazu überreden lassen. Eigentlich hat sie es nur gemacht, weil es irgendjemand machen muss und alle anderen rechtzeitiger unter sich geschaut hatten. Ein klitzekleiner Teil von ihr hat sich auch gefreut. Dass sie gesehen wurde, dass man sie zuerst gewählt und dann bestätigt hat, dass sie jetzt auch zum Vorstand gehört, dass sie so eine wichtige Aufgabe übernommen hat. Ohne sie, hätte der Verein die Jugendarbeit einstellen müssen. Zuschüsse, die an die Jugendarbeit gebunden sind, wären nicht mehr geflossen. Es hätte keine Nachwuchsförderung mehr gegeben und damit noch weniger Jugendliche in ihrem Verein. Aber irgendwie weiß sie gar nicht so recht, wie sie ihre neue Aufgabe jetzt angehen soll. Leyla fängt an, sich Gedanken zu machen, was sie in ihrem neuen Amt alles auf die Beine stellen könnte. Sie stellt sich vor, dass sie ein Sommerfest für alle aktiven Kinder und Jugendliche organisiert. Sie träumt, dass die Jugendlichen ihres Vereins sich über die Sparten hinweg kennenlernen, eigene Ideen haben und wissen, dass sie mit ihren Vorstellungen zu ihr kommen können. Die Kinder bringen zu dem Fest ihre Freundinnen und Freunde mit, die noch nicht im Verein sind, aber jetzt überlegen, doch mitzumachen. So wie Leyla damals, als sie selbst noch Kind war und ihre beste Freundin sie mitnahm zum Handballtraining. Handball für Mädchen, das war genau das richtige für Leyla und damals noch nicht so selbstverständlich. Bis heute ist sie ihrer Sportart treu geblieben und inzwischen als Handballtrainerin aktiv. Das kann sie auch richtig gut. Die Erfolge bestätigen ihr, dass sie das Richtige tut. Aber jetzt, als Jugendwartin fühl sie sich noch nicht so sicher, wie in ihrem Trainerjob. Leyla ist frei erfunden und doch nicht untypisch. Viele von uns kennen das: Ehe wir es uns versehen, haben wir eine Funktion übernommen, der wir uns nicht gewachsen fühlen.

Netzwerken lohnt sich

Die Ausbildung der Sportjugend Hessen „Vereinsmanagement in der Jugendarbeit“, kurz „VMJ“ bietet hier wertvolle Unterstützung. Was immer hilft, sind andere, die man um Rat fragen kann. Austausch, Ideen teilen, gemeinsam Pläne reflektieren und auf die Erfahrungen der Mitstreiterinnen zurückgreifen. Netzwerken mag ein großes Wort sein, aber genau das entsteht: Ein eigenes kleines Netzwerk Gleichgesinnter, das unsere Ausbildungsabsolventinnen aufbauen können – ein starkes Argument für die Teilnahme.

Mehr Wissen – Mehr Fördermittel

Wer glaubt, dass die Ausbildung trocken und theoretisch ist, liegt falsch. Das neu aufgestellte Referentinnen-Team sorgt dafür, dass selbst der trockenste Inhalt unterhaltsam und praxisnah vermittelt wird. Förderanträge stellen, Verwendungsnachweise ausfüllen, Evaluationen erheben, all das kann tatsächlich Spaß machen, denn am Ende wartet die Belohnung: Ein ordentliches Volumen an Geldmitteln, mit dem sich Jugendarbeit gestalten lässt. Das Sommerfest, von dem Leyla geträumt hat kann jetzt stattfinden. Vielleicht reicht es auch noch für ein Street Racket Set und für das nächste Jahr plant sie einen Ausflugstag mit den Aktiven. Die Ideen werden ihr nicht so schnell ausgehen.

Mit dem VMJ zur DOSB JL-Lizenz

Kreativen Themen wie Social Media, die Planung und Durchführung von Vereinsaktivitäten, der Umgang mit Konflikten und vieles mehr stehen ebenfalls auf dem Programm. Wenn du jetzt noch nicht überzeugt bist, gibt es noch ein weiteres Argument: Du hast bei uns bereits die Grundstufe zur Übungsleiterin absolviert? Dann erhältst du am Ende des VMJ eine DOSB-JL Lizenz, mit der dein Verein wiederum Förderung beantragen kann. Wenn das nicht Win-Win für alle ist.

Annette Becker

 

Weitere Infos: Vereinsmanagement in der Jugendarbeit: Sportjugend Hessen (sportjugend-hessen.de) 

 


Einladung zum Jugendhauptausschuss der Sportjugend Hessen

am Samstag, den 28. September 2024 im Volkshaus, Friedrich-Ebert-Straße 21, 64560 Riedstadt-Crumstadt

(13.08.2024, Frankfurt/Main) Hiermit laden wir gemäß § 11 Absatz 4 der Jugendordnung zu unserem Jugendhauptausschuss nach Riedstadt-Crumstadt ein, den wir dank der Unterstützung der Sportjugend Groß-Gerau in ihrem Sportkreis durchführen können. Der Samstagvormittag startet mit einem Vortrag von Prof. Ansgar Thiel (Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln) über den positiven Zusammenhang von mentaler Gesundheit, unseren Werten des Sports und dem Engagement in Sportvereinen.

  • Welche positiven psychischen Wirkungen entfacht gelebtes Engagement im Sport?
  • Wie können gelebte Werte im Sport dazu beitragen, dass es (insbesondere jungen) Menschen gut geht?

Den Impuls nehmen wir mit in die darauffolgenden Workshops. In einem der Workshops können sich alle Delegierten damit beschäftigen, welche Werte wir in unserem Sportalltag bereits umsetzen und welche konkreten Umsetzungsideen es darüber hinaus geben könnte, um über den Sport unseren Zusammenhalt zu stärken.

In einem zweiten Workshop möchten wir mit Blick auf die anstehenden Jugendvollversammlungen im nächsten Jahr mit Euch darüber in den Austausch kommen, wie Jugendvorstände besetzt sein sollen, um junges Engagement zu ermöglichen und attraktiv zu machen. Weiterhin sammeln wir was künftige Jugendvorstände im Sport für sich und von anderen Akteuren brauchen, um aktiv zusammenzuarbeiten und Maßnahmen für Kinder und Jugendliche umzusetzen. Der Regularienteil startet um 14.00 Uhr. Wir würden uns in diesem auch über Beiträge aus Eurer Arbeit freuen. Themenvorschläge und Anträge von Euch können und müssen bis spätestens 31.08.2024 in der Geschäftsstelle eingebracht werden. Später eingehende Anträge können nur bei Vorliegen einer Dringlichkeit behandelt werden, über diese entscheidet der Jugendhauptausschuss.

Folgenden Ablauf haben wir für Samstag, 28.09.2024 geplant:

10.00 Uhr Begrüßung und Impulsvortrag, anschließend Workshopphase

13.00 Uhr Mittagessen und Pause

14.00 Uhr Regularien mit u.a. Berichten aus der aktuellen Arbeit der Sportjugend Hessen Jahreshaushalt 2025 Vollversammlung der Sportjugend Hessen 2025

16.30 Uhr voraussichtliches Ende

Um uns die Vorbereitungen zu erleichtern, bitten wir Euch um schnelle Rückmeldung über diesen Link zur Anmeldung.

Die Tagungsunterlagen und die ausführliche Tagesordnung werden Euch zwei Wochen vor dem Jugendhauptausschuss zugesandt.

Wir bieten Euch auf dem folgenden Padlet zur Bildung von Fahrgemeinschaften eine Plattform, um Euch gemeinsam zu organisieren. Schaut im Sinne der Nachhaltigkeit gerne dort hinein und vernetzt Euch oder nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln gilt zu beachten, dass die Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim zum Zeitpunkt des Jugendhauptausschusses gesperrt sein wird und entsprechend Verzögerungen eingeplant werden müssen. Wir hoffen, dass Ihr Lust bekommen habt, dabei zu sein und Euch zu beteiligen.


Sporthaushalt der Bundesregierung: Sportfreundlich, aber mit Defiziten

„Der Breitensport kommt insgesamt zu kurz“

(lsbh-Pressemitteilung, 09.08.24) Der Sporthaushalt der Bundesregierung soll 2025 im Vergleich zu diesem Jahr um 49 Millionen Euro auf 331 Millionen Euro steigen. Das sieht der Haushaltsentwurf vor, den das Bundeskabinett kürzlich absegnete. Der Kernhaushalt der Spitzensportförderung soll um 28 Millionen Euro steigen, insbesondere Trainer*innen würden profitieren. Und in den Bereichen Demokratieförderung und Extremismusprävention sollen Vereinsprojekte, etwa im Rahmen des Programms gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport, gestärkt werden. Das befürwortet Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbundes Hessen (lsb h).

„Diese zusätzliche Unterstützung ist in diesen gesellschaftlich herausfordernden Zeiten ein wichtiges Signal.“ Sie sagt aber auch: „Der Breitensport kommt insgesamt zu kurz.“

Auch deshalb, weil die Unterstützung bei der Sanierung von Sportstätten hinter dem Bedarf zurückbleibe. Im Bereich der Freiwilligendienste bleibt die ursprünglich vorgesehene, deutliche Kürzung zwar aus, aber die Förderung für 2025 sinkt um mehr als zehn Prozent.

Trainer*innengehälter nach 10 Jahren erhöht

Trotzdem bewertet Kuhlmann den Entwurf im Großen und Ganzen als sportfreundlich.

„In finanziell schwierigen Zeiten zeigt die Bundesregierung damit, dass sie den hohen Stellenwert des Sports erkannt hat“, betont Kuhlmann. Dass etwa die Gehälter von Trainer*innen nach mehr als zehn Jahren wieder erhöht werden können, wertet die Präsidentin als wichtigen Schritt. „Dieses Signal gibt den Trainer*innen Rückenwind. Die Trainer*innen in den Sportverbänden auf Bundesebene sind die Basis für internationalen Erfolg. Deshalb ist es so wichtig, dass sie in einem Umfeld arbeiten, das ihnen eine dauerhafte Perspektive bietet“, betont Kuhlmann.

Wunsch nach mehr Unterstützung für Freiwilligendienste

Manche Aspekte des Entwurfs sieht Kuhlmann hingegen kritisch. Sie bemängelt, dass sich dieser auf den Spitzensport fokussiere und den Breitensport nicht umfassend berücksichtige. Malin Hoster, die Vorsitzende der Sportjugend Hessen, wünscht sich mehr Unterstützung für die Freiwilligendienste.

„Ohne die Freiwilligendienstleistenden würden viele Sport- und Bewegungsangebote in den Vereinen – insbesondere für Kinder und Jugendliche – wegbrechen. Wer sich im Kindes- und Jugendalter viel bewegt, schafft die Basis für einen bewegten und gesunden Lebensstil. Zudem legt der Freiwilligendienst oft den Grundstein für ein langjähriges Engagement im Sport“, so Hoster.



Loud and Proud im Sport: SJH beim CSD Frankfurt

Die Sportjugend Hessen wird auch in diesem Jahr wieder mit einem bunt geschmückten Truck und einer großen Fußgruppe am Christopher Street Day (CSD) teilnehmen. Gemeinsam mit dem DOSB, dem DBF, der dsj und der DFL zeigt die SJH Solidarität mit den Menschen aus der LGBTIQ*-Community und feiert zusammen mit den Mitarbeiter*innen des queeren Netzwerks im Sport. Am Samstag, 10. August, wird die Innenstadt von Frankfurt wieder in den Farben des Regenbogens erstrahlen.

„Ja, wir sind extrem. Extrem bunt, vielfältig, wütend, stolz, laut, selbstbewusst und noch so vieles mehr. WIR SIND EXTREM – LIEBEVOLL!“ So lautet das diesjährige Motto des 32. Christopher Street Days in Frankfurt. Der Christopher Street Day (CSD) erinnert an die ersten großen Aufstände von LGBTIQ* Personen gegen Polizeigewalt in der Christopher Street in New York im Juni 1969. Auch bekannt als die Stonewall-Unruhen, werden diese Ereignisse seitdem jährlich mit Paraden und Veranstaltungen gefeiert und erinnern so an die Geburtsstunde der modernen LGBTIQ*-Bewegung.

Die farbenfrohe Parade startet am 10. August, um 12:30 Uhr am Frankfurter Römerberg. Von dort aus geht es über den Mainkai zum Willy-Brandt-Platz, weiter über den Rossmarkt und Eschenheimer Tor, bis der Zug schließlich über die Zeil und die Karl-Schumacher-Straße zur Schönen Aussicht, nahe dem Festplatz, gelangt. Zahlreiche Wagen, Fußgruppen und musikalische Darbietungen werden die Straßen in eine bunte Feier verwandeln.

Feiert am 10. August mit uns und der LGBTIQ* Community für eine bunte, vielfältige und respektvolle Welt – im Sport und darüber hinaus!


Nied macht mobil

Fahrradfahren für Geflüchtete: Erfolgreicher Kurs in Frankfurt Nied stärkt Mobilität von Frauen

(31.07.2024, Frankfurt) An neun Montagen von Mitte April bis Mitte Juni fand im Frankfurter Stadtteil Nied ein besonderer Kurs statt, der sechs geflüchteten Frauen die Möglichkeit bot, das Fahrradfahren zu erlernen. Der Kurs wurde durch das Bundesprogramm „Willkommen im Sport“ gefördert und zeigte eindrucksvoll, wie Integration durch sportliche Aktivitäten gelingen kann. 

Radfahren ist Bewegung, Mobilität und Selbstständigkeit in einem 

Die Bedeutung des Fahrradfahrens wurde durch Frau Gbandi, die Organisatorin des Kurses, besonders hervorgehoben: „Fahrradfahren bedeutet nicht nur mehr Bewegung im Alltag, sondern ist ein wichtiger Beitrag zur Mobilität und Stärkung der Selbstständigkeit. Andere Angebote können besser erreicht werden, was wiederum die Integration fördert.“ 

Während viele Kinder in Deutschland spätestens in der Grundschule das Fahrradfahren lernen, trifft dies nicht auf alle hier lebenden Menschen zu. Manche können sich beispielsweise kein Fahrrad leisten und in manchen Kulturen ist das Fahrradfahren unüblich oder für Mädchen und Frauen nicht angebracht. Auch eine Flucht kann der Grund dafür sein, dass zum Fahrradfahren lernen schlichtweg keine Zeit geblieben ist. Um diese in Deutschland übliche Form der Fortbewegung allen zugänglich zu machen, sind Fahrradkurse wichtig für die Integrationsarbeit. 

Ganzheitliches Konzept vermittelt auch Verkehrsregeln und Instandhaltung 

Auch für die erwachsenen Teilnehmerinnen des Kurses in Nied, die aus unterschiedlichen Gründen bisher keine Gelegenheit hatten, das Fahrradfahren zu lernen, war das Projekt eine gute Gelegenheit, diese wichtige Kompetenz zu erlernen und Ängste zu überwinden. 

In drei Kursphasen wurden Sie an das Radfahren herangeführt. Zunächst erlernten sie die Grundlagen auf Tretrollern, bevor sie in einem geschützten Innenhof auf Fahrräder umstiegen. Im zweiten Teil des Kurses lag der Schwerpunkt auf Verkehrskompetenztraining. Hier lernten die Frauen die Verkehrsregeln und vertieften ihre Fahrkompetenzen durch erste Erfahrungen im Straßenverkehr. Der dritte Teil des Kurses befasste sich mit der Instandhaltung und einfachen Reparaturen am Fahrrad. 

Dieses ganzheitliche Konzept ermöglichte es den Frauen, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen und ihre Fahrräder selbstständig zu warten und kleine Reparaturen durchzuführen und somit langfristig nutzen zu können. Dank einer großzügigen Spende des Jugendhauses Nied, bekamen alle Teilnehmerinnen eigene Fahrräder, mit denen sie das Gelernte direkt im Alltag anwenden können.   

Erfolg spricht sich rum 

Dass das Konzept funktioniert, zeigen mehrere Beispiele: „Eine Teilnehmerin bringt nun jeden Morgen ihr Kind mit dem Fahrrad zur Schule und eine andere Frau nutzt es für den Weg zur Nähgruppe“, berichtet Gbandi. 

Die Begeisterung über das Projekt hat sich schnell herumgesprochen. Bereits 60 weitere Interessierte stehen auf der Warteliste für zukünftige Kurse. Der nächste Kurs ist bereits für September in Planung. 

Mit diesem Projekt wird deutlich, wie durch praktische und alltagsnahe Angebote ein wichtiger Beitrag zur Integration und Selbstständigkeit geflüchteter Menschen geleistet werden kann. Die Teilnehmerinnen konnten sich neue Teilhabemöglichkeiten erschließen und Selbstwirksamkeit erfahren. 

Weitere Infos zum Thema Integration und Vielfalt

Julia Eppler 

 


Sport-Coach Heiko Weisenhäuser im Podcast Sportgebabbel

Der Sport als Motor für Integration

Mehr als 30 Prozent der Einwohner*innen in Hessen haben einen Migrationshintergrund. Der Gast der zehnten Folge: Heiko Weiershäuser, der sich seit vielen Jahren für Integration im und durch Sport engagiert. Der Nordhesse ist Integrationsbeauftragter des Sportkreises Region Kassel und Sport-Coach im Rahmen des Landesprogramms „Sport integriert Hessen“. Als Vorstandsmitglied in seinem Heimatverein VfL Wolfhagen weiß er, welche Chancen Integrationsarbeit für den organisierten Sport bietet. Er schildert ausführlich seine Erfahrungen und gibt viele nützliche Tipps für Vereine, die sich noch mehr für Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligte einsetzen wollen.


Noch freie Plätze beim „100 Hände…Wochenende“ in Wetzlar

Save the Date: 25. bis 27. Oktober 2024

Noch nie etwas vom „100 Hände…Wochenende“ gehört? Dann wird es aber Zeit dafür! Bereits seit acht Jahren bietet die Sportjugend Hessen das inklusive und partizipative Wochenende in Verbindung mit den Herbstferien an.  

Die Besonderheit: Teilnehmen können ausnahmslos alle sportbegeisterten Jugendlichen ab 14 Jahren. Als einzige Voraussetzung gilt eine große Lust auf die Gemeinschaft mit anderen engagierten Menschen aus Hessen sowie mit dem Team der Sportjugend Hessen.  

Unser Anspruch ist es, dass wir wirklich inklusiv unterwegs sind und die sportlichen Aktivitäten so anpassen, dass alle mitmachen können. Gelungen ist uns das in den letzten Jahren unter anderem schon in verschiedenen Workshops beim Tennis, Schwimmen, Wassersport und sogar beim Motorsport. 

Mitmachen, Austauschen und Vielfalt erleben 

Für dieses Jahr sind wir aktuell in den Planungen an weiteren Sportarten, die wir gemeinsam meistern wollen. Zudem setzen wir inhaltliche Schwerpunkte, mit denen wir die Teilnehmenden stärken wollen und die sie dann mit in ihre Vereine nehmen können. In den vergangenen Jahren waren dies beispielsweise Nachhaltigkeit oder Antirassismus-Arbeit. Darüber hinaus bieten wir auch genug Freiraum zur Ideenfindung und Projektarbeit. Denn für uns ist es besonders wichtig, dass alle Teilnehmenden am Programm des Wochenendes mitarbeiten und in den Austausch kommen.  

Wenn ihr euch noch immer fragt, ob das „100 Hände…Wochenende“ etwas für euch ist, gibt es nur eine Antwort: Probiert es aus! Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmende und heißen nicht nur Sportler*innen aus den Vereinen willkommen, sondern auch Engagierte jeden Alters sowie Vereinsgruppen und Freunde. Unsere Sport- und Bildungsstätte in Wetzlar bietet Platz für 50 Personen und den perfekten Rahmen, um sportliche Angebote zu erleben, neue Kontakte zu knüpfen und gestärkt für die Vereinsarbeit aus dem Wochenende zu gehen.  

Neugierig geworden? Dann meldet euch direkt online an:

Bei Fragen steht euch gern Ronny Schulz (0561-7390342 oder RSchulz@remove-this.sportjugend-hessen.de) zur Verfügung.     

Autor: Ronny Schulz  


Sommer, Sonne, Edersee 2024

Unser Dankeschön für das Engagement im hessischen Kinder- und Jugendsport

Gruppe des Dankeschön-Wochenendes Sommer, Sonne, Edersee 2024
Dankeschön-Wochenende für unsere Engagierten

Zum dritten Mal hat der Vorstand der Sportjugend Hessen junge Engagierte, die im hessischen Kinder- und Jugendsport aktiv sind, ins Sport-, Natur-, und Erlebniscamp am Edersee eingeladen.  

Etwa 70 junge Menschen, die sich in Sportkreis- und Fachverbandsjugenden, als Teamer*innen im Camp oder auf Freizeiten, als Reporter*innen, sowie als Betreuende im Freiwilligendienst engagieren, kamen Anfang Juni in Vöhl-Harbshausen zusammen. Das Wochenende bot den Engagierten viel Raum für einen gemeinsamen Austausch und ein Kennenlernen – und um gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Der Vorstand der Sportjugend Hessen möchte mit dieser Einladung all denjenigen Danke sagen, die zu einem vielfältigen Angebot im hessischen Kinder- und Jugendsport beitragen.  

Den gelungenen Auftakt bereitete die deutsche Nationalmannschaft, die beim gemeinsamen Fußballschauen des Eröffnungsspiels der EURO 2024 einen 5:1-Sieg hinlegte. Im EM-Fieber ging es sportlich weiter mit einer Möllky-EM, bei der überraschend das Team Ungarn gewann. Außerdem konnten zwischen Angeboten wie Beachvolleyball, einer Mountainbike-Tour, Sonnen am neuen Demokratiemobil und Action-Bound gewählt werden.  

Zum zweiten Mal gab es darüber hinaus die Möglichkeit, das Wochenende mit einer Qualifizierung zu verbinden. So konnten einige der Teilnehmenden direkt vor Ort einen Toprope-Kletterschein machen oder Methoden zum Kanufahren mit Gruppen erlernen.  Insgesamt 15 Personen sind anschließend in den Sommer mit einem aufgefrischten Erste-Hilfe-Schein gestartet.  

Ein Highlight der Veranstaltung war die gemeinsame Party, die unter dem Motto „Alles ist erleuchtet“ stattfand. Kurzerhand wurde das Camp in ein kleines Lichterparadies verwandelt in dem die Nacht zum Tag wurde. 

Autorin: Anna Stender


Olympiasiegerinnen fallen nicht vom Himmel

Kinder und Jugendliche erfolgreich zu trainieren, macht Spaß und ist gleichzeitig herausfordernd. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein gutes Training ist dabei neben der sportlichen Gestaltung der Übungsstunde vor allem der richtige Ton. Nur so gelingt es, im Vereinstraining auch die olympischen Grundgedanken zu vermitteln – auch wenn es am Ende nicht jedes Kind zu den Olympischen Spielen schafft. Im Sport geht um ein faires Kräftemessen. Und bei den Mannschaftssportarten kann ein Team nur erfolgreich sein, wenn es zusammensteht. Die Leistung des Einzelnen ist genauso wichtig wie die Leistung der Mannschaft als Ganzes. 

Viele Menschen, die noch nie vor der Herausforderung standen, eine Gruppe Jugendlicher anzuleiten, sind davon überzeugt, Probleme ließen sich mit dem gesunden Menschenverstand lösen. Profis wissen: Pädagogisches Handeln fängt da an, wo der gesunde Menschenverstand aufhört. Denn auf viele Fragen, mit denen Trainer*innen heute konfrontiert sind, hat der gesunde Menschenverstand nur unzureichende Antworten. Was tun, wenn ein mir anvertrautes Kind von der Gruppe ausgeschlossen wird? Was tun, wenn eine Rädelsführerin in der Gruppe die Stimmung kippen lässt? Was tun, wenn Einzelne immer wieder zu spät oder gar nicht kommen? Was, tun, wenn jemand nur lustlos mitmacht und das Training stört?

Viele Möglichkeiten, um zu reagieren

Die gute Nachricht: auf alle diese Fragestellungen gibt es Antworten. Ausgebildeten Übungsleiter*innen steht ein ganzer Blumenstrauß an Möglichkeiten zur Verfügung, um richtig und gut mit ihren Sportler*innen umzugehen. Dafür erarbeitet das Ausbildungsteam der Sportjugend Hessen fortlaufend Ideen und Konzepte. „Uns ist es wichtig, nicht nur zu durchdenken, was wir vermitteln, sondern auch darauf zu achten, wie wir es vermitteln“, sagt die Sportwissenschaftlerin Marianne Klopsch, die seit April dieses Jahres als hauptamtliche Mitarbeiterin zusammen mit ihrer Kollegin Marie Feuerhake die C-Lizenzausbildungen der Sportjugend Hessen professionell begleitet. Marie unterstreicht: „Im Praxisanteil der Ausbildungen haben unsere Referentinnen die Chance, zu beobachten, wie die Teilnehmer*innen gelernte Inhalte umsetzen. Hier sehen wir direkt, wo noch nachgebessert werden kann oder auch was richtig gut gemacht wird.“ 

In der Ausbildung sind immer wieder Zeiten reserviert, die der Selbstvergewisserung dienen. Die angehenden Lizenzinhaber*innen haben die Chance, sich und ihre Trainingsmethode zu reflektieren. Das ist eine wichtige Fähigkeit von Trainer*innen, denn genauso wenig wie Olympionik*innen vom Himmel fallen, fallen perfekte Übungsleiter*innen vom Himmel. Alle Kursteilnehmenden bekommen ein professionelles Feedback zu ihrer Trainingsstunde und damit die Gelegenheit, sich kontinuierlich zu verbessern. „Gerade die Praxiseinheiten sind für mich ein zentrales Instrument in der Ausbildung.“, meint Jonna Jensen, unsere langjährige Referentin, die selbst erfolgreiche Sportlerin und Trainerin ist. „Hier wird sichtbar, was die Theorie nicht vermitteln konnte. Nach rund sieben Monaten haben dann alle Kursteilnehmerinnen etwas gemeinsam: sie haben jede Menge gelernt.“ 

Feedback aus verschiedenen Perspektiven

Zu Beginn der ÜL-C Ausbildung werden kleinere gelernte Anteile einer Trainingsstunde wie z.B. Aufwärmtraining oder Einführung einer neuen Übung in die Praxis umgesetzt. Die anderen Kursteilnehmenden übernehmen den Part der Trainingsgruppe. So bekommen die Anleiter*innen aus drei Blickwinkeln Rückmeldungen: Sie selbst werden angeleitet, ihr Handeln zu reflektieren, die Kurskolleg*innen geben Rückmeldungen aus Sicht derjenigen, die trainiert werden und das Referent*innen-Team fördert mit professionellen Hinweisen und Tipps. „Und wenn etwas gar nicht läuft?“, fragen wir. “Wenn es gar nicht läuft, dann nehmen wir diejenige nochmal beiseite und besprechen abseits der Gruppe, was z.B. an Erfahrung noch fehlt und wie das ausgeglichen werden kann. Es ist auf jeden Fall so, dass wir im Laufe der Ausbildung kontinuierliche Verbesserungen sehen.“, sagt Jonna. 

Am Ende sind wir uns einig: Wer gut aufgestellt und ausgebildet vor seine Trainingsgruppe tritt, wird sicher viel Erfolg haben. Und wer weiß, der Grundstein für angehende Olympiaheld*innen kann überall gelegt werden. Wenn nicht 2024, dann vielleicht 2028.

Du suchst noch eine Übungsleiter*in-Ausbildung? Schau mal hier nach

Weitere Fortbildungen für Trainer*innen und Übungsleiter*innen:

01.11.2024 Umgang mit "schwierigen" Kindern im Sportverein Online

 

09.11.2024 Das A-B-C der Trainerkommunikation Sport- und Bildungsstätte Wetzlar  

Text: Annette Becker 


Rückblick auf fünf erfolgreiche Jahre „Mit dir inklusiv im Sport“

Projekt für mehr Inklusion im hessischen Sport läuft aus

Video zum Projekt "Mit dir inklusiv im Sport"

 

Seit dem 1. September 2019 haben der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Hessen (LVKM Hessen) und die Sportjugend Hessen gemeinsam das Projekt „Mit dir inklusiv im Sport“ umgesetzt. Das von Aktion Mensch und SPORTLAND HESSEN geförderte Projekt war wegweisend dafür, Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Sportvereine zu integrieren, um ihnen eine langfristige Teilnahme an sportlichen Aktivitäten zu ermöglichen. Umgesetzt wurde es seither in fünf Modellregionen – doch am 30. Juni 2024 ist das Projekt ausgelaufen.

Das Projekt und sein Erfolgskonzept

Ein zentraler Aspekt des Projektes sind sogenannte „Inklusions-Lots*innen“, die als Ansprechpartner*innen sowohl für Vereine als auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und deren Familien agieren. Sie beraten zu allgemeinen Fragen der Inklusion, geben Tipps für die konkrete Umsetzung inklusiver Angebote und helfen bei der Suche nach passenden Angeboten. Neben der Beratung und Vermittlung begleiten sie die Kinder und Jugendlichen auch zu den ersten Übungsstunden und vermitteln allen Beteiligten so ein Gefühl der Sicherheit.

Für diese Aufgabe wurden die Engagierten umfangreich geschult. Neben Wissen über Inklusion, Teilhabe, Sport für Menschen mit Mehrfachbehinderung, einfacher Sprache und Assistenzleistungen umfasste die Qualifizierung auch Themen wie Öffentlichkeitsarbeit über Social Media sowie Projekt- und Vereinsförderung und Kindeswohl.

Referatsleiter Frank Eser betont die Wichtigkeit der Sport-Inklusionslotsen:

„Dieses Projekt hat gezeigt, dass Inklusion gelingen kann, wenn wir Kümmerer vor Ort haben!"

Herausforderungen und Erfolge trotz Pandemie

Das Projekt hatte mitten in der Corona-Pandemie begonnen, was zahlreiche Herausforderungen mit sich brachte. Dennoch konnte es zahlreiche Erfolge verzeichnen. Von Januar 2022 bis März 2024 wurden insgesamt 413 Beratungs-, Begleitungs- und Netzwerkanfragen an die Lots*innen gestellt und über 100 Kinder und Jugendliche erfolgreich in Sportangebote begleitet.

Und das Engagement ging weit über diese Kernaufgabe hinaus: Das Projekt wurde durch Beiträge, Veranstaltungen und die Vorstellung inklusiver Vereine auf Instagram publik gemacht. Ein Adventskalender sowie digitale Athleteninterviews in Kooperation mit SOHE erhöhten die Sichtbarkeit. Durch diese umfassende Öffentlichkeitsarbeit, die durch Informationsveranstaltungen ergänzt wurde, konnten zahlreiche Übungsleitende, Vereinsvertreter*innen und Verantwortliche aus der Politik für das Thema Inklusion im Sport sensibilisiert werden. Zudem konnten auch über verschiedene Austauschformate regionale Netzwerke etabliert werden, die sich gemeinsam für mehr Inklusion einsetzen.

Außerdem wurden Prüfer*innen für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen geschult und eine inklusive Übungsstunde für das „Sportabzeichen to Go“ während der Pandemie entwickelt. In den fünf Modellregionen wurden zahlreiche inklusive Veranstaltungen wie etwa ein Vielfaltsfeste oder Aktionstage umgesetzt.

Ungewisse Zukunft

Das Projekt „Mit dir inklusiv im Sport“ zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Maßnahmen und umfangreiche Unterstützung die Inklusion im Sport vorangetrieben werden kann. Die positiven Auswirkungen auf die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sowie auf die beteiligten Vereine sind ein ermutigendes Zeichen für eine inklusivere Zukunft im Sport.

Trotz all dieser Erfolge gibt es bisher keine finanzielle Förderung, um das Projekt fortzuführen oder, wie ursprünglich erhofft, von den Modellregionen auf weitere Sportkreise auszuweiten. Es bleibt zu hoffen, dass die aufgebauten Strukturen nachhaltig dazu beitragen, das Thema vor Ort präsent zu halten. Das umfassende Engagement der Inklusions-Lots*innen wird jedoch nicht leicht zu ersetzen sein.

„Die Vereinbarung zur Inklusionsarbeit im Koalitionsvertrag der Hessischen Landesregierung gibt uns Hoffnung das über eine neue Förderung die positiven Ergebnisse in den kommenden Jahren in die Fläche gebracht werden können"

so Frank Eser (Referatsleiter Vielfalt im Sport der Sportjugend Hessen.


Kiffen ist legal – Was bedeutet das für die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit?

Regeln bei Jugendreisen, Fortbildungen und weiteren Aktivitäten

Die Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat zwar den Umgang mit der Substanz in bestimmten Bereichen gelockert, jedoch bleiben die Regelungen für den Jugendschutz und die Verantwortung von Betreuer*innen (Teamer*innen) in der Jugendarbeit unverändert.

Hier sind einige Gründe, warum es für junge Teamer*innen und Betreuer*innen von Jugendgruppen weiterhin verboten ist, Cannabis zu konsumieren:

  1. Jugendschutz: Das Gesetz verbietet explizit den Konsum von Cannabis in unmittelbarer Gegenwart von Personen unter 18 Jahren. Dies dient dem Schutz der Jugendlichen vor den potenziellen negativen Einflüssen des Cannabis-Konsums und fördert ein gesundheitsbewusstes Umfeld.

  2. Vorbildfunktion: Als Teamer*in haben junge Erwachsene eine Vorbildfunktion. Sie sollen gesunde Lebensweisen vorleben und Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen. Der Konsum von Cannabis steht im Widerspruch zu dieser Verantwortung.

  3. Gesundheitliche Risiken: Studien weisen darauf hin, dass der Konsum von Cannabis, insbesondere bei jungen Menschen, zu Entwicklungsstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Betreuer*innen müssen in der Lage sein, ihre Aufgaben vollumfänglich und ohne Beeinträchtigung durch Substanzen auszuführen.

  4. Rechtliche Konsequenzen: Verstöße gegen das Verbot können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sowohl für die Betreuer*innen selbst als auch für die Organisationen, für die sie tätig sind.

  5. Öffentliche Wahrnehmung: Die Einhaltung des Verbots trägt dazu bei, die öffentliche Wahrnehmung der Jugendarbeit und der Sportverbände als verantwortungsbewusste und gesundheitsfördernde Institutionen zu stärken.

Es ist wichtig, dass alle Beteiligten in der Jugendarbeit die gesetzlichen Bestimmungen und die dahinterstehenden Gründe verstehen und respektieren, um eine sichere und förderliche Umgebung für die Entwicklung junger Menschen zu gewährleisten.


Ministerin Hofmann übergibt Förderbescheid für Jugendmesse „Hessen Total International“:

„Internationale Jugendarbeit macht interkulturelle Werte erfahrbar“

Förderbescheid Übergabe: Malin Hoster (Vorsitzende SJH (1.v.l.),
Tim Döring (3. v.l.) und Ministerin Heike Hofmann (Mitte).

(Wiesbaden, 25. Juni 2024) Sozialministerin Heike Hofmann hat dem IB Südwest gGmbH – Jugendbildung Hessen in Frankfurt für die Veranstaltung „Hessen Total International“ einen Förderbescheid in Höhe von rund 23.000 Euro übergeben. „Hessen Total International“ ist eine Jugend-Infobörse, bei der sich Jugendliche über Auslandsaufenthalte jeglicher Art informieren können. Insgesamt sind dort jedes Jahr an die 30 Institutionen, Vereine und Austauschorganisationen vertreten, die über Jugendbegegnungen, Freiwilligenarbeit, Friedensdienste, Schüleraustausch, Praktika, Au-Pair-Tätigkeiten und „Work and Travel“-Angebote informieren. Darüber hinaus können sich junge Menschen dort zu Stipendien, Auslands-BAföG und anderen Finanzierungsmöglichkeiten beraten lassen. In diesem Jahr findet die Messe am 9. November 2024 in Wiesbaden statt.

Persönlichkeitsentwicklung durch internationale Begegnungen fördern

„Mit ‚Hessen Total International‘ wollen wir allen Jugendlichen aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, über Jugendbegegnungen, Freiwilligendienste und andere Programme prägende Erfahrungen zu sammeln. Internationale Jugendarbeit fördert die Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen, ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ihr bürgerschaftliches Engagement – sie macht Demokratie und interkulturelle Werte erfahrbar. In Zeiten, die von Kriegen und Unruhe geprägt sind, ist es vielleicht noch wichtiger als ohnehin schon, internationale Partnerschaften und Netzwerke aufzubauen und zu pflegen“, sagte Ministerin Hofmann bei ihrem Besuch.

Sportjugend Hessen bei der Jugendmesse vertreten

Organisiert wird die Jugendmesse durch das Netzwerk „Hessen Total International“ (HTI). Darin wirken das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, kommunale Jugendämter, Jugendverbände und Vereine sowie weitere Träger der Jugendhilfe und der Außerschulischen Jugendbildung mit. Das HTI-Netzwerk setzt sich insbesondere dafür ein, dass Jugendliche und junge Erwachsene unabhängig von ihrer Herkunft, einem Migrationshintergrund oder dem Vorliegen einer Behinderung an internationalen Begegnungen teilnehmen können.

Die Sportjugend Hessen stellt jedes Jahr ihre Jugendreisen und internationalen Begegnungen vor. Mit sechs internationalen Partnerorganisationen ist die Sportjugend Hessen international gut vernetzt und nimmt in Hessen eine wegweisende Funktion ein.

Sportvereine können internationale Begegnungen planen und erhalten Unterstützung

Sportvereine und -verbände können in vielfältiger Art und Weise von der Organisation internationaler Begegnungen profitieren. So stellen sie ein besonders attraktives Engagementfeld für junge Menschen dar, werden auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene mit großem Finanzvolumen gefördert und wirken sich nachweislich positiv auf das Vereinsleben aus.  

Dabei unterstützt die SJH mit Beratungsangeboten rund um die Organisation, Planung und Umsetzung.

Mehr Infos zu "Eigene Jugendbegegnungen organisieren" findest Du hier:

Alle Infos rund um internationale Jugendarbeit findest Du hier.


Wertvoller Fundus aus vielfältigen Perspektiven, Erfahrungen und Ideen

Zum Abschluss des Tages zog Ann-Kristin Pieper, Referentin Kindeswohl und Koordinatorin für das Bündnis Safe Kids bei der SJH, ein durchweg positives Fazit: “Besonders gefreut hat uns, dass wir in den Räumen unseres Bündnispartners TGS Seligenstadt zusammenkommen konnten und sich direkt beim ersten Treffen 35 Teilnehmende aus hessischen Sportvereinen, Sportkreisen, Verbänden und Turngauen dabei waren.”

Und weiter: “Im gemeinsamen Austausch ist ein wertvoller Fundus aus vielfältigen Perspektiven, Erfahrungen und Ideen der Beteiligten entstanden, aus dem wir alle auch künftig noch profitieren können. Schön zu sehen war zum Beispiel, wie kreativ die Ideen sprudelten, als es um die Verwendung und Bekanntmachung des jüngst erschienenen Plakats `Dein Sport – Deine Rechte` mit zehn Kinderrechten ging, das wir vorgestellt haben.”

Weiter Informationen zum Bündnis Safe Kids sowie dessen Veranstaltungen, Partnern, Partizipationsmöglichkeiten und Zugangsvorrausetzungen gibt es hier



Malin Hoster
©sjh/Kai Peters

Wertschätzung der Sportjugend

Anknüpfend an die Worte von Juliane Kuhlmann lobte auch deren Nachfolgerin und aktuelle Vorsitzende der Sportjugend Hessen, Malin Hoster, die enge Zusammenarbeit von Sportjugend und Landessportbund in vielen Bereichen. „Ich glaube, die Anerkennung der Eigenständigkeit und der Unterschiede von Landessportbund und Sportjugend Hessen ist das Fundament für eine konstruktive und enge Zusammenarbeit“, sagte sie und bedankte sich für die Wertschätzung der Sportjugend mit der Vielfalt ihrer Themen.

In Richtung von Staatministerin Diana Stolz griff Hoster einige Punkte aus dem Koalitionsvertrag der Landesregierung auf und freute sich darüber, „dass Sie sehr viel Wert auf die Themen ´Safe Sport` sowie auf Integration und Inklusion legen“. Kritik übte sie hingegen an der Auslegung des Themas eSport – mit der sehr zielführenden Verbindung von Sport und Gesundheit bedarf es einer deutlicheren Abgrenzung von Videospielen und Sport und Bewegung.

Gemeinsam für die Werte des Sports eintreten

Zum Ende ihrer Rede sprach Malin Hoster noch ein Thema an, das den Vorstand der Sportjugend Hessen aktuell sehr intensiv beschäftigt: der Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und der Umgang mit der AfD in Hessen. Um auch mit Blick auf die bevorstehende Europawahl Flagge zeigen zu können, „entwickeln bzw. aktualisieren wir gerade einen Handlungsleitfaden, der uns Sicherheit im Umgang mit der AfD und anderen rechtsextremen Positionen gibt. Entscheidend ist die Prävention und damit die Investition in Bildungsprogramme in unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft“, so Hoster.

Mit einem eindrücklichen Appell in diesem Thema aktiv zu bleiben, verwies sie in Richtung Mitgliedsorganisationen: „Lasst uns gemeinsam unsere Möglichkeiten nutzen, für ein buntes, vielfältiges und demokratisches Hessen und die Werte des Sports einzutreten.“

Der Vorstand der Sportjugend Hessen
©sjh/Kai Peters

Timo Korf zum neuen Vorstandsmitglied gewählt

Ein weiterer Höhepunkt der Außerordentlichen Vollversammlung folgte im zweiten Teil des Tagesprogramms. Mit Timo Korf wurde von den Delegierten einstimmig ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Über sich selbst sagt er, dass er nicht nur seit 2013 ein begeisterter Kletterer ist und sich auch sehr für den Fußball begeistert, sondern sich auch für die Themen Gesellschaft und Politik interessiert.

„Wenn dann noch der Sport dazu kommt, bin ich hin und weg. Zudem gefällt der Austausch mit Menschen. Ich denke, dass das alles zusammen ganz gut zu dem Referat Jugend- und Sportpolitik passt, in dem ich jetzt als Teil des Vorstands mitwirken darf“, freut sich der Frankfurter auf seine neue Aufgabe.

Die Vollversammlung ist das höchste Gremium von Hessens größtem Jugendverband, der die Interessen von rund 800.000 jungen Menschen in hessischen Sportvereinen vertritt. Alle drei Jahre wird hier ein neuer Vorstand gewählt. 2025 findet die nächste ordentliche Vollversammlung statt.

Mehr Infos zum Vorstand der Sportjugend Hessen gibt es hier.


Mitglied im Hessischen Bündnis für Nachhaltigkeit

Sportjugend Hessen erhält Urkunde

Foto: ifok/Nicolas Det
Aufnahme ins Hessische Bündnis für Nachhaltigkeit (vlnr: Marvin Scheld, Ilka Meisinger (beide Landjugend Hessen), Katharina Betz (Junges Netzwerk Forst), Staatsminister für Landwirtschaft und Umwelt: Igmar Jung, Mario Machalett (Sportjugend Hessen)

 

(23.4.24/Wiesbaden). Der Hessische Staatsminister für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten und Jagd und Heimat hat die Sportjugend Hessen als neues Mitglied in das Hessische Bündnis für Nachhaltigkeit aufgenommen.

Mario Machalett (Geschäftsführer der Sportjugend Hessen) nahm stellvertretend für den Vorstand die Urkunde entgegen:

"Wir freuen uns, als Mitglied im Hessischen Bündnis für Nachhaltigkeit aufgenommen zu werden und für die Nachhaltigkeit im Bereich des Kinder- und Jugendsports in Hessen einzusetzen."

Aufgaben des Bündnisses

Das Bündnis setzt sich aus führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und Gesellschaft zusammen und bildet so eine Vielzahl der im Themenfeld Nachhaltigkeit aktiven Institutionen und Organisationen ab.

Wahl des diesjährigen Schwerpunktthemas: "Jugend und Sport"

Neben dem Austausch im Plenum und einem Bericht zur CO2-neutralen Landesverwaltung wurde das diesjährige Schwerpunktthema gewählt: Zur Wahl standen:

  1. Jugend und Sport
  2. Wissenschaft und Politik

Mit einem Votum von 28 zu 2 Stimmen wurde das Thema "Jugend und Sport" gewählt.

 


Jugend gestaltet die sportliche Zukunft

Deine Perspektive im Ehrenamt

Stellt Ihr Euch auch manchmal eine der folgenden Fragen in Eurem Sportkreis, Verband oder Verein:

  • Wie können wir den Übergang zwischen ausscheidenden Ehrenamtlichen gut gestalten und wie finden wir qualifizierten Nachwuchs?
  • Welche Ideen und Ansätze könnten wir angehen, um die Motivation junger Menschen zu steigern, sich ehrenamtlich im Sport zu engagieren?
  • Wie können wir spezifische Themen innerhalb des Ehrenamts in unserer Organisation aktiv umsetzen?
  • Wie kann ich mein Ehrenamt erfolgreich in meinen persönlichen Lebensalltag integrieren?
  • Welche Strategien könnten mir dabei helfen, eine ausgewogene Balance zwischen Engagement und persönlichen Verpflichtungen zu finden?
  • Wir laden Euch als Team oder Dich als Einzelperson herzlich ein mit unseren ausgebildeten Berater*innen Eure / Deine Fragen anzugehen!

Dazu nutzen wir die systemische Beratung als Werkzeug, um individuelle Lösungen in den unterschiedlichsten Fragestellungen im Ehrenamt zu finden.
Egal, ob Konflikte, Hemmnisse oder Zukunftssorgen: Alle Themen im Zusammenhang mit Deinem Engagement oder Eurer Jugendarbeit im Sportkreis, Sportverband oder Sportverein sind hier richtig!

Hast du Bock?
Dann schick uns einfach das ausgefüllte Antragsformular an:
DBuse@remove-this.sportjugend-hessen.de

Während wir für Euch eine*n Berater*in suchen, erhaltet Ihr einen Fragebogen, um erste Themen zu identifizieren, die Euch beschäftigen und in der Beratung ihren Platz finden sollen. Sobald wir eine*n Berater*in für Euch haben vereinbart Ihr individuelle Termine und könnt bis zu 8 LE (= 6 Stunden) Beratung beanspruchen.
Dieses Beratungsangebot bietet eine einzigartige Chance, Ehrenamt im Sport aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und Deine / Eure innovativen Lösungen zu entwickeln. Wir freuen uns, Euch dabei zu begleiten, die Zukunft Deines / Eures Engagements zu gestalten.





Schule fertig und was jetzt?

Freiwilligendienst im Sport als Orientierungsjahr nutzen und ein Baukasten an Fähigkeiten mit ins weitere Berufsleben mitnehmen

Die beiden Bundesfreiwilligen aus Wetzlar: Niklas Boldt (links) und Sascha Hoffmann (rechts)
Die beiden Bundesfreiwilligen aus Wetzlar: Niklas Boldt (links) und Sascha Hoffmann (rechts)

Einige tausend junge Menschen schließen gerade ihre Schulausbildung ab und stellen sich die Frage, was sie nach der Schule machen wollen. Manche sind sich unschlüssig, ob ein Studium oder eine Ausbildung das richtige ist. Genau dann kann ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Sport Orientierung bieten.

Projektarbeit und Vereinsorganisationen mit Sportbezug kennenlernen

Die helfende Mitarbeit von Freiwilligen im Sport ist sehr willkommen. In Sportvereinen kann man den Trainer*innen bei ihrer Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen assistieren und später auch selbstständig (unter Aufsicht) das Training durchführen. In Projekten, wie z. B. Ferienspiele, Jugendfreizeiten oder sozialen Angeboten erhalten die Freiwilligen in ihren Einsatzbereiche einen umfangreichen Einblick.

Sinnvolle Orientierungsphase

Für die Freiwilligen bietet sich die ausgezeichnete Möglichkeit, sich berufsmäßig zu orientieren, Erfahrungen zu sammeln, sich weiterzubilden, die eigene Teamfähigkeit zu erproben und sich damit fit für die weitere Ausbildung, ein Studium oder den späteren Beruf zu machen und dabei auch noch jede Menge Spaß bei der Tätigkeit zu haben.

Um die gestellten Aufgaben und Anforderung in den Einsatzstellen möglichst kompetent absolvieren zu können, nehmen die Freiwilligen an mindestens 25 Bildungstagen teil und erwerben darin auch eine komplette Übungsleiter*innen-Lizenz Breitensport Profil Kinder und Jugendliche.

Als finanzielle Anerkennung erhalten sie ein monatliches Taschengeld von 320 Euro. Der Start des nächsten Durchgangs ist zum 1.08. oder 01.9.2024 möglich und dauert 12 Monate. Seit dem 1. März können Interessierte sich für einen Freiwilligendienst im Sport bewerben.

Digitales Bewerbungsplattform

Die Bewerbung läuft über die Internetseite www.sportjugend-hessen.de/freiwilligendienste/. Hier ist das Bewerbungstool „FWDM“ mit einer Karte auf der alle in Hessen im Sport anerkannten Einsatzstellen zu sehen, über das man sich bei den Wunscheinsatzorten bewerben kann.

Freiwilligendienst bei der Sportjugend Hessen (SJH)

Auch bei der SJH gibt es drei freie BFD-Stellen, zwei davon in Wetzlar. Die BFD‘lerin Elena berichet von ihren Erfahrenungen:

„Vor allem hat es mir Zeit verschafft, nachzudenken, was ich in Zukunft machen möchte. Das Jahr hat mir aber auch dabei geholfen, nach der Schulzeit nicht in ein Loch zu fallen und mich stattdessen weiterzuentwickeln, viel über mich selbst zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Darüber hinaus habe ich viel gelernt, sei es, einen Social Media Beitrag zu erstellen oder eine Jugendreise zu planen."

Mehr Informationen: https://www.sportjugend-hessen.de/freiwilligendienste/

Sabine Weichert

 




Verantwortung übernehmen - Für die Werte des Sports

Ein jugendpolitischer Appell

(15.01.2024) Die Werte im Kinder- und Jugendsport basieren auf den Kinder- und Menschenrechten. Damit eng verbunden sind die Achtung der Menschenwürde sowie Fairplay, Teilhabe, Vielfalt und Inklusion als wichtige Grundpfeiler des Sports. Menschenfeindliche und rechtsextreme Positionen verstoßen gegen die Werte des Sports.

Wir stehen ein:

…für eine demokratische Gesellschaft und einen offenen Sport für Alle.
Demokratisches Denken und Handeln sowie die Teilhabe aller Menschen ist die Grundlage unseres Zusammenlebens. Der Sport mit seiner gesellschaftlichen Kraft trägt positiv dazu bei. Wir verwehren uns gegen die zunehmenden Versuche der AfD und anderer rechtsextremer Akteure, die Strukturen des Sports und Sportvereine für nationalistische und ausgrenzende Zwecke zu instrumentalisieren.

…für ein gemeinsames Handeln gegen Rechtextremismus.
Den Stellungnahmen von DOSB und dsj gegen Rechtsextremismus, insbesondere #sportmitcourage, schließen wir uns ausdrücklich an und stehen im Austausch mit den anderen Landessportjugenden. Wir unterstützen Aktionen gegen Rechtsextremismus.

…für alle Menschen in den hessischen Sportvereinen.
Alle Menschen in Hessen, in Sportvereinen und Jugendmannschaften, als Kolleg*innen, Freund*innen, Bekannte und Nachbarn verdienen Respekt und Anerkennung. Wir verurteilen die aktuellen Pläne der AfD-Fraktion im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises zur Schaffung eines sogenannten „Remigrationsbeauftragten“. Das ist menschenverachtend, spaltend und tritt gesellschaftliche Programme des Sports, z.B. „Integration durch Sport“ und „Sport integriert Hessen“ mit Füßen.

…für die Verantwortung aus der deutschen NS-Diktatur.
Die Sportjugend Hessen übernimmt mit weiteren Jugendverbänden Verantwortung und zieht Lehren aus der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Gleichschaltung, Verfolgung Andersdenkender, Vernichtungslager und die Ermordung von Millionen Menschen dürfen sich nie wiederholen. Den aktuellen Äußerungen führender AfD-Politiker*innen, Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu deportieren, verurteilen wir auf das Schärfste und zeigen die „Rote Karte - Platzverweis“.

Wir appellieren:

…an uns Alle. 
Lasst uns für demokratische Werte aktiv und laut bleiben, denn jetzt und in Zukunft ist gemeinschaftliches Handeln jeder einzelnen Person gefragt. Nehmt angemessen an Demonstrationen und Protestaktionen teil, um dauerhaft zu verdeutlichen, dass Rechtsextremismus in Deutschland keinen Platz hat. Widersprecht rassistischen und diskriminierenden Äußerungen und Handlungen - in euren Vereinen und außerhalb des Sports. 

…an unsere Mitgliedsorganisationen.
Gestaltet weiterhin die Sportvereine als Orte der Begegnung und des Zusammenhalts, in denen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Familiengeschichte, ihrer körperlichen Verfasstheit, ihres Glaubens, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität zusammenkommen, um gemeinsam Sport zu treiben und Gemeinschaft zu erleben. Ein Verein, der sich gegen menschenfeindliche Positionen äußert, schützt Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind und stärkt Menschen, die sich für eine vielfältige und offene Gesellschaft engagieren.

…an die demokratischen Parteien und Fraktionen.
Schützt unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, achtet auf die Einhaltung der Kinder- und Menschenrechte und handelt gemeinsam gegen rechtsextreme Ideologien in den Parlamenten auf Landes-, Kreis- und Kommunalebene.

…an unsere europäischen Partnerregionen.
Lasst uns mit den internationalen Jugendbegegnungen weiterhin ein friedliches, solidarisches und offenes Europa erhalten. Damit leisten wir einen wertvollen Betrag für gemeinschaftliches europäisches Denken und gestalten eine demokratische Zukunft für die Jugend.

Vorstand der Sportjugend Hessen
Februar 2024

Der jugendpolitische Appell zum Download


Für die Werte des Sports – gegen rechtsextreme Positionen

Der Sport in Hessen und bundesweit steht für Miteinander, Fairplay, Menschenwürde, Teilhabe und Integration. Der Landessportbund Hessen e.V. (lsb h) und die Sportjugend Hessen unterstützen daher die derzeitigen Kundgebungen für Demokratie und gegen die Verbreitung menschenfeindlicher und rechtsextremer Positionen, denn diese verstoßen gegen die Werte des Sports. 

„Die Sportvereine in Hessen sind vielfältig und es kommen Menschen mit unterschiedlicher Herkunft friedlich zusammen. Deswegen wenden wir uns entschieden gegen jede Form von Ausgrenzung und menschenverachtenden Verhaltensweisen“, sagt lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann. 

Die Vorsitzende der Sportjugend Malin Hoster ergänzt: „Wenn rechtsextreme Parteien, Gruppierungen oder Akteure unsere demokratischen Strukturen angreifen, müssen wir gemeinsam aufstehen und laut werden. Wir rufen unsere Vereine sowie alle Sportlerinnen und Sportler ausdrücklich auf, sich an entsprechenden Demonstrationen zu beteiligen und für unsere Werte einzustehen.“ 

Zu den FAQs, was Vereine tun können


Was kann der Verein gegen Rechtsruck unternehmen

FAQs für Vereine

Aktuell engagieren sich viele Menschen und Organisationen gegen rechtsextremes Gedankengut. Sie treten für Menschenrechte und unsere Demokratie ein - und damit für Themen, die für den organisierten Sport zentral sind. Der Wunsch, sich auch öffentlich dafür zu positionieren, ist bei vielen Sportorganisationen groß. Dabei gibt es offene Fragen z.B. Wie können wir uns als Verein gegen Rechtsextremismus positionieren? Dürfen wir uns gegen menschenverachtende Positionen von Parteien z.B. von der AfD aussprechen, obwohl wir parteipolitisch neutral sind?   

Diese FAQ-Sammlung (Frequently Asked Questions = oft gefragte Fragen), bietet erste Informationen und weiterführende Arbeitshilfen für Sportvereine zum Umgang mit rechtspopulistischen und rechtsextremen Positionen in der Gesellschaft. Hier erhalten Sie Antworten auf Fragen, die derzeit von Sportvereinen, Sportkreisen und Sportfachverbänden an uns herangetragen werden. 

1. Darf ein Sportverein an einer Demonstration teilnehmen? 
Ja, das Recht auf Versammlungsfreiheit gilt auch für Sportvereine. Der Verein muss die allgemeinen Grundrechte beachten, so wie alle anderen Teilnehmenden der Demonstration auch. 

2. Dürfen Sportvereine und Sportorganisationen zu Kundgebungen und Demonstrationen gegen Rechtsextremismus aufrufen? 
Ja, gemeinnützige (Sport-)Vereine dürfen sich zu (tages-)politischen Themen positionieren und auch zu Kundgebungen gegen Rechtsextremismus aufrufen. Sie sind zwar parteipolitisch neutral, aber nicht gesellschaftspolitisch neutral. Bei den momentanen Kundgebungen wird gegen die Verbreitung menschenfeindlicher Positionen demonstriert, denn diese verstoßen gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und gegen die Werte des Sports. Sportvereine als Teil unserer Gesellschaft dürfen sich gesellschaftspolitisch äußern und leisten mit ihrer Positionierung einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Demokratie. Die Vereinskultur selbst basiert auf demokratischen Grundwerten, wie mitgestalten, mitentscheiden und mitstreiten. Durch demokratie- und menschenfeindliche Aussagen von Organisationen und Parteien ist unsere Vereins- und Gesellschaftskultur unter Druck, Demonstrationen gegen Rechtsextremismus tragen zum Erhalt unserer offenen Vereinskultur bei. 

3. Wie könnte der Wortlaut des Aufrufs zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus formuliert sein?
“Liebe..., wir, der (Vereinsname) stehen für Respekt, Vielfalt und Fairplay. Wir sind dankbar für unsere vielfältige Sportgemeinschaft. Wir verurteilen alle rassistischen und menschenverachtenden Ideen, Äußerungen und Handlungen und treten diesen entschieden entgegen. Wenn rechtsextreme Parteien, Gruppierungen oder Akteure unsere demokratischen Strukturen angreifen, müssen wir gemeinsam aufstehen und laut werden, denn jetzt ist gemeinschaftliches Handeln jeder einzelnen Person gefragt. Wir rufen euch dazu auf, an der (Veranstaltungsname) teilzunehmen, denn wir sind #dieMehrheit!”  

Hinweis: Auch das Hashtag #SportlebtDemokratie kann verwendet werden?

4.  Ist die Gemeinnützigkeit gefährdet, wenn ein Verein sich politisch äußert?  
Nein, die Gemeinnützigkeit eines Sportvereins ist nicht gefährdet. Ein Sportverein darf sich sport- und gesellschaftspolitisch äußern. Dies gilt auch dann, wenn ein gesellschaftspolitisches Engagement nicht in der Satzung verankert ist.  
Wichtige Fragen zur “Politischen Neutralität des Sports” wurden im Rechtsgutachten von Prof. Dr. Martin Nolte im Auftrag der Deutschen Sportjugend geklärt und sind in mehreren Erklär-Filmen sowie in einer praxisorientierten Broschüre anschaulich erläutert. 

5. Was sagt das Rechtsgutachten zur “Politischen Neutralität des Sports” zu den Möglichkeiten der Positionierung von Sportvereinen?  
(Auszug) “Sportvereine haben das Recht zu gesellschaftspolitischen Positionierungen im Rahmen ihrer Meinungs- und Versammlungsfreiheit aus Art. 5 Abs.1 GG sowie Art. 8 Abs. 1 GG. Das Gemeinnützigkeitsrecht verbietet allerdings allgemeinpolitische Positionierungen sowie parteipolitische Zweckverfolgung.” 

5. Darf ein Sportverein bei der Vereinsanmeldung die politische Parteizugehörigkeit abfragen? 
Nein, diese Abfrage ist nicht zulässig. Zudem darf eine Parteizugehörigkeit nicht als einziger Grund genannt werden, um eine Vereinsmitgliedschaft zu verweigern. Auch eine entsprechende Satzungsregelung ist nicht zulässig.  
Jeder Verein darf selbst entscheiden, welche Personen er aufnimmt und welche nicht. Eine Nichtaufnahme sollte immer inhaltlich begründet werden, z.B. weil bekannt ist, dass diese Person einer rechtsextremen Gruppierung angehört oder rassistische Äußerungen in der Öffentlichkeit gemacht hat usw. 

6. Gibt es eine Positionierung von DOSB und Deutscher Sportjugend (dsj) zum Umgang mit antidemokratischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien, Gruppierungen und Akteuren?  
Ja, diese ist im Positionspapier von DOSB und dsj (2020) zusammengestellt. Unter der Überschrift “Klare Haltung für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft” werden Richtlinien zum Umgang mit antidemokratischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien, Gruppierungen und Akteur*innen erläutert. Die Positionierung umfasst konkrete Umsetzungsmaßnahmen, z.B. gegen eine Einladung von rechtsextremen Akteuren zu Veranstaltungen des DOSB/der dsj, gegen die Besetzung von Gremien mit (Zitat) “Personen, die als Funktionsträger*innen oder aktive Mitglieder von antidemokratischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien oder Gruppierungen erkennbar sind oder sich öffentlich klar gegen die Werte des Sports stellen”. 

7. Ist es zulässig, als Sportverein ein Statement gegen Rechtsextremismus zu veröffentlichen (bspw. ein Banner in der Sporthalle o.ä.)? 
Ja, ein Statement oder eine Positionierung des Vereins ist zulässig. Dies kann durch eine Satzungsergänzung, durch ein Leitbild oder auch durch das Aufhängen eines Banners in der Sporthalle oder vor dem Vereinsheim zum Ausdruck gebracht werden. Sportvereine sind zwar parteipolitisch neutral, aber nicht gesellschaftspolitisch neutral. Sie sind frei bzw. aufgerufen, sich zu positionieren und ggf. auch ihre Mitglieder zu schützen. Rechtsextreme oder rechtspopulistische Akteure, Organisationen oder Gruppierungen verstoßen gegen die Werte des Sports, vor allem gegen den zentralen Wert Vielfalt der Gesellschaft. Sie betrachten bestimmte Teile unserer Gesellschaft als “nicht zugehörig” und möchten diese Menschen ausschließen. 

8. Warum sollten Vereine jetzt Haltung zeigen und sich äußern? 
Indem sich Vereine aktiv gegen Diskriminierung, Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit aussprechen, senden sie eine klare Botschaft und vertreten offen die Werte des Sports.  
Ein Verein, der sich gegen menschenfeindliche Positionen äußert, schützt Menschen innerhalb und außerhalb des Vereins, die von Diskriminierung betroffen sind. Weiter stärkt er Menschen, die sich für eine tolerante und offene Gesellschaft engagieren.

9. Wo gibt es weitere rechtliche Informationen zum Thema “Positionierung gegen Rechtsextremismus/Rechtspopulismus im Sport”? 
Prof. Dr. Martin Nolte hat in einem Rechtswissenschaftlichen Gutachten verschiedene Situationen zusammengestellt, mit denen Sportvereine in diesem Kontext konfrontiert sind.  

10. Wo gibt es weitere inhaltliche Informationen zum Thema “Rechtsextremismus/Rechtspopulismus/Werte des Sports”? 
Weitere Informationen, Erläuterungen etc. sind auf der Seite “Sport mit Courage” der Deutschen Spo rtjugend (dsj) zusammengestellt. 

11. Wo finde ich Aussagen von Landessportbund und Sportjugend Hessen zu ihren Grundsätzen und Werten? 
Programmatische Festlegungen zu Grundsätzen und Werten finden sich vor allem in der Satzung (insbesondere § 6) und der Jugendordnung (insbesondere § 3): https://www.landessportbund-hessen.de/wir-ueber-uns/satzung-und-ordnungen/  

12. Gibt es in Hessen ein Beratungsangebot für Vereine, Sportkreise oder Verbände, die unsicher sind, was sie dürfen und was nicht, oder wie sie das Thema Werte im Sport weiterentwickeln können? 
Die Sportjugend Hessen berät Sportvereine, Sportkreise und -verbände kostenlos und zeitnah bei Fragen im Kontext von:  Demokratie(-feindlichkeit), Rassismus, Behindertenfeindlichkeit, (Rechts-)Extremismus, Aufnahme/Ausschluss von Mitgliedern, wertebasierten Satzungsfragen, Erstellung von Leitbildern 

Ansprechpersonen sind:
Angelika Ribler | ARibler@remove-this.sportjugend-hessen.de und Nico Mikulic | NMikulic@remove-this.sportjugend-hessen.de

 

  

Weitere Links


Bewegter Ganztag mit qualifiziertem Personal

Interview mit Stephan Lüke vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Daniel Illmer

(15.01.2024) Die Sportjugend Hessen trägt maßgeblich dazu bei, dass Sport, Spiel und Bewegung die hessischen Ganztagsangebote prägen. Dr. Daniel Illmer, Leiter des Referats „Jugendbildung und Qualifizierung im Sport“, im Interview.

Online-Redaktion: Beginnen wir vielleicht damit: Sie haben kürzlich den „Bildungsbericht des organisierten Sports in Hessen“ mit herausgegeben. Was beinhaltet er?

Dr. Daniel Illmer: Der Bildungsbericht fasst die Angebote und Aktivitäten sowie das Grundverständnis des organisierten Sports in Hessen für den Bildungsbereich zusammen. Die Bildungsträger im organisierten Sport in Hessen sind der Landessportbund Hessen, die Sportjugend Hessen und die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen, die mit jeweilig unterschiedlicher Schwerpunktsetzung gemeinsam das Bildungsangebot gestalten.

Der Bildungsbericht ist für uns aus zwei Gründen sehr wichtig. Erstens geht es uns darum, die hohe Bedeutung von Bildung im Sport und vor allem von Bildung durch Sport umfassend und auch zahlenbasiert darzustellen und damit zu zeigen, dass Bildung nicht nur in formalen Settings wie Schulen vermittelt wird, sondern auch in non-formalen oder informellen Settings. Zweitens geht es uns darum, die Vielfalt unserer Angebote und das uns prägende ganzheitliche Bildungsverständnis darzustellen und uns damit als wichtigen Akteur in der Bildungslandschaft Hessens zu verorten.

Online-Redaktion: Sie waren selbst Leistungssportler und sind Sportwissenschaftler– welche Bedeutung hat Sport für Kinder und Jugendliche?

Illmer: Eine sehr große und aus meiner Sicht eine oft unterschätzte Bedeutung. Sport und Bewegung tragen maßgeblich bei zu einem gesunden Aufwachsen und fördern die soziale Interaktion und das Teamwork. Darüber hinaus trägt regelmäßige Bewegung zur Verbesserung der kognitiven Funktionen und des Lernverhaltens bei. Regelmäßige Bewegung führt zu einem subjektiv höheren Wohlbefinden und reduziert maßgeblich Stress. Aber es ist nicht nur Sport und Bewegung an sich, die viele positiven Auswirkungen für Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen haben, es ist vor allem auch das Setting, in dem Sport betrieben wird, das für viele Kinder und Jugendliche eine wichtige Ressource für das Aufwachsen darstellt. Sei es der Sportverein, das Team, in dem man trainiert, oder die Clique, die sich regelmäßig zum Sporttreiben trifft.

Online-Redaktion: Wie trägt die Hessische Sportjugend dazu bei, dass sich Kinder und Jugendliche regelmäßig bewegen?

Illmer: Dass sich mehr Kinder und Jugendliche mehr bewegen ist eines unserer zentralen Ziele. Ein wichtiger Hebel dafür ist beispielsweise die Qualifizierung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern, die Gestaltung von Fort-, Aus- und Weiterbildungen für soziale Fachkräfte und für Lehrkräfte. Dann gibt es die Ausbildung von jungen Menschen zu Sportassistent*innen oder Sporthelfer*innen in den Schulen. Gerade Letztere ist eine sehr gute Möglichkeit, mehr Bewegung an Schulen zu implementieren. Wir qualifizieren hier Sportlehrkräfte an Schulen, sodass diese im nächsten Schritt wiederum ausgewählte Schülerinnen und Schüler ausbilden können.

Die Sporthelferinnen und -helfer gestalten dann beispielsweise – nach erfolgreicher Ausbildung – eigenständig bewegte Pausen und motivieren ihre Mitschüler zu mehr Bewegung. Darüber hinaus sind wir grade an Schulen sehr aktiv in der gemeinsamen Gestaltung von Sportfesten und Teamdays auf dem Schulgelände. Hier bieten wir an, gemeinsam mit den örtlichen Sportvereinen einen ganzen Tag unter das Motto Sport und Bewegung zu stellen. Schülerinnen und Schülerinnen und Schüler können während dieser Zeit verschiedene Spiel- und Sportangebote ausprobieren.

Weiterhin sind wir sehr aktiv im Bereich Kindergarten, qualifizieren Fachkräfte der Kindertagesbetreuung, unterstützen die systematische Kooperation von Sportvereinen und Kindergärten und bieten mit dem Qualitätssiegel “Hessischer Bewegungskindergarten” einen evidenzbasierten Qualitätsrahmen. Ein weiteres wichtiges Feld, das auch dazu gehört, wenn wir über regelmäßige Bewegung von Kindern und Jugendlichen sprechen, sind die Themen Integration und Inklusion. Mit dem Ziel, dass möglichst alle Kinder und Jugendlichen entsprechende Angebote vorfinden, arbeiten wir mit zahlreichen Sportvereinen in Hessen an speziellen Programmen und Maßnahmen, um insbesondere diejenigen Kinder und Jugendlichen zu erreichen, die von allein vielleicht nur schwer den Zugang zu Sport und Bewegung finden.

Online-Redaktion: Welche Rolle spielt der organisierte Sport im Ganztag?

Illmer: Der organisierte Sport ist der größte und stärkste außerschulische Partner der Ganztagsschule in Hessen und beteiligt sich mit vielfältigen, qualitativ hochwertigen Bildungs- und Bewegungsformaten an der Umsetzung. Hessens Sportvereine leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Ganztagsangebote und übernehmen Verantwortung. Für die Zukunft wünschen wir uns eine noch bessere Einbindung von Sportvereinen in die Gestaltung von Ganztagsangeboten, eine langfristig angelegte Finanzierung und eine Kooperation auf Augenhöhe.

Online-Redaktion: Zum Sport gehört in Ihren vielfältigen Angeboten auch das Spiel, etwa „Fünf-Minuten-Spiele“ für „wilde Kinder“ oder „Kooperative Abenteuerspiele“. Wie wichtig ist das Spiel?

Illmer: Spielen ist entscheidend und essenziell für Kinder und Jugendliche. „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, hat schon Friedrich Schiller sehr treffend formuliert. Spielen bietet Freiheit und einen Raum zum Entdecken und Ausprobieren. Zum Beispiel von anderen Rollen, von Emotionen und Ausdrucksweisen oder auch von Bewegungsformen. Spiele können auch intentional eingesetzt werden, um zum Beispiel bestimmte Dynamiken oder Verhaltensmuster in einer Gruppe, Klasse oder Mannschaft deutlich werden zu lassen oder um Energie zu wecken beziehungsweise manchmal auch um zu beruhigen. Gleichzeitig stellen wir aber auch fest, dass junge Menschen heute ein signifikant geringeres Spielerepertoire haben, als das noch vor zwanzig Jahren der Fall war. Das heißt, die Vielfalt von insbesondere Bewegungsspielen hat bei jungen Menschen deutlich nachgelassen.

Online-Redaktion: Einige Ihrer Fortbildungsangebote tragen den Zusatz: „Das Praxismodul ist für die Ausbildung ÜL B ‚Sport im Ganztag‘ anrechenbar.“ Was verbirgt sich dahinter?

Illmer: Wir haben die Ausbildung ÜL B “Sport im Ganztag” seit letztem Jahr ausgesetzt und überarbeiten diese im Hinblick auf die vielfältigen Herausforderungen, die mit dem Rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung in der Grundschule ab dem Jahr 2026 verbunden sind. Hier sind wir bereits in engem Austausch mit dem Schulsportreferat des Hessischen Kultusministeriums und der Zentralstelle für Schulsport, um ab nächstem Jahr passende zukunftsfähige Qualifizierungsformate auf den Weg zu bringen. Mit unseren Fortbildungen ist es dennoch weiterhin möglich, die Lizenzen zu verlängern.

Online-Redaktion: In den vergangenen Jahren nutzen Sie auch verstärkt Online-Formate, beispielweise „Teambuilding online“. Welche Erfahrungen konnten Sie damit sammeln?

Illmer: Durch die Corona-Maßnahmen im Jahr 2020 und 2021 mussten wir unsere Fortbildungen vermehrt auf Online-Formate umstellen. Viele der Formate haben sich bewährt und wurden von unseren Teilnehmenden sehr gut angenommen. In Zukunft möchten wir den Fokus wieder verstärkt auf Präsenz-Fortbildungen legen, da sich nicht alle Themengebiete mit einer Online-Fortbildung optimal abbilden lassen und da wir auch so etwas wie einen „Nachholbedarf“ feststellen. Einige Online-Formate bleiben aber weiterhin fester Bestandteil unseres Fortbildungsprogramms.

Online-Redaktion: Die Deutsche Sportjugend hat in einem Positionspapier zum Ganztag die Rahmenbedingungen betont. Welche Rahmenbedingungen sind für Sie für Hessen besonders wichtig?

Illmer: Aus unserer Sicht sind vier Perspektiven entscheidend. Erstens, und das hatte ich schon erwähnt, geht es uns um eine strukturelle und gleichberechtigte Einbindung von Sportvereinen in die Gestaltung von Ganztagsangeboten sowie die Schaffung einer langfristigen Finanzierung solcher Kooperationen. Zweitens ist für uns der Aspekt der Fachkräfte im Ganztag entscheidend. Um einen bewegten Ganztag gestalten zu können, braucht es qualifiziertes Personal an den Schulen. Hier sind neue Konzepte notwendig, um Fachkräfte zu finden, entsprechend zu vergüten und um ehrenamtlich Tätigen, die notwendigen Freiräume zu verschaffen.

Drittens ist uns der Aspekt der Infrastruktur sehr wichtig. Ganztagsschulen benötigen eine adäquate, kindgerechte und nachhaltige Infrastruktur – auch und gerade für Bewegung, Spiel und Sport. Viertens setzen wir auf eine zeitliche Begrenzung des Ganztags. Um den wichtigen Stellenwert des vereinsorganisierten Sporttreibens und der außerschulischen Jugendarbeit auch zukünftig zu erhalten, sind zeitliche Begrenzungen der schulischen Ganztagsbetreuung bzw. bei verpflichtender Ganztagschule zu gewährleisten.

Online-Redaktion: Vielen Dank für das Interview!

Autor: Stephan Lüke