Angebote für Schulen und Sportlehrkräfte
Schüler*innen als Sportlehrende von morgen
Junge Schüler und Schülerinnen organisieren den Pausensport, helfen bei den Bundesjugendspielen und Sportfesten, unterstützen den Sportunterricht oder sind wichtige Helfer*innen beim Vereinssport. Das gibt es schon seit einigen Jahren durch Schülermentor*innen, ausgebildet durch überfachliche oder sportartspezifische Formate von hessischen Fachverbänden, der Sportjugend Hessen oder einigen selbst organisierten Lehrer*innen. Nun werden diese Einzelinitiativen durch ein breites neues Programm ergänzt: Die Sporthelfer*innen halten Einzug in Hessen.
Dafür wurde eine Dreiecks-Kooperationsvereinbarung zwischen dem Hessischen Kultusministerium (HKM) sowie den Sportjugenden aus Hessen und NRW geschlossen und die Übernahme vereinbart.
Sporthelfer*innen-Programm in Hessen
Neu ist die Herangehensweise: Die 13- bis 17-jährigen Schüler*innen erhalten direkt an ihrer Schule eine überfachliche Ausbildung von mindestens 30 Lerneinheiten, angeboten von ihren eigenen Sportlehrer*innen. Die Lehrkräfte wiederum werden in einer zweitägigen Qualifizierung in die Lage versetzt, die Sporthelfer*-Ausbildung durchzuführen. Die Qualifizierung wird von der „Zentralstelle für Schulsport und Bewegungsförderung“ (ZFS) durchgeführt. Dabei wird ihnen ein Konzeptrahmen mit einer sehr umfangreichen Sammlung von Unterrichtsmaterialien vermittelt, auf dessen Grundlage sie eigenständig die Ausbildung durchführen können. Ob sie das in einem regelmäßigen Wahlpflichtkurs, in einer Projektwoche bzw. Kompaktkurs, an verschiedenen Wochenenden oder noch anders organisieren, bleibt ihnen überlassen. Zusätzlich ist die Einbindung der örtlichen Sportvereine vorgesehen.
Haben die Schüler*innen die Ausbildung erfolgreich absolviert, erhalten sie von der Sportjugend Hessen das Sporthelfer*in-Zertifikat. Dann können sie ihre ersten Sporthelfer-Schritte in der Schule oder im Verein beginnen, unterstützt und begleitet von ihren Sportlehrer*innen oder Vereinstrainer*innen.
Das Sporthelfer*innen-Programm stammt aus NRW
Die Idee ist nicht neu. Die Sportjugend Nordrhein-Westfalen hat sie zusammen mit den dortigen Schulbehörden vor bald zwanzig ins Leben gerufen, viele Erfahrungen gesammelt und stetig weiterentwickelt. Dadurch wurden seit 2001 über 80.000 Sporthelfer und Sporthelferinnen ausgebildet. Eine stolze Zahl, nur möglich, weil die Ressource der Sportlehrkräfte und die enge Anbindung an den eigenen schulischen Rahmen genutzt werden können.
Nun ist es der Sportjugend Hessen gelungen, dass Programm zusammen mit Hessischen Kultusministerium (HKM) und ZFS in angepasster Form auch in Hessen auf den Weg zu bringen. Die Sportjugend NRW stellt freundlicherweise unentgeltlich ihre Materialien und vor allem ihre vielen Vorerfahrungen dafür zur Verfügung.
Qualifizierungsmaßnahmen für Sportlehrer*innen
Die jährlichen Qualifizierungs-Termine finden interessierte Sportlehrer*innen der Sekundarstufen I und II und von Förderschulen, Übungsleiter*innen mit einer Trainerlizenz sowie Lehrkräfte mit ÜL-C Lizenz auf der ZFS-Homepage, über die auch die Anmeldung erfolgt.
Hoher Mehrwert und neue Motivierte
Der Nutzen des Programms ist vielfältig. In erster Linie sind die beteiligten jungen Menschen die Profiteure. Sie erhalten erste Grundlagen als Nachwuchs-Übungsleiter*innen wie Planung, Organisation, Durchführung sowie Reflexion von Sport- und Bewegungsangeboten. Sie nehmen einen Rollenwechsel vom Schüler*innen zum Anleitenden vor, sie können in fachlicher Begleitung viele Erfahrungen im eigenverantwortlichen Handeln gewinnen, sich aktiv am Schulleben beteiligen und es sport- und bewegungsorientiert mitgestalten. Das unterstützt sie bei ihrer eigenen (Persönlichkeits-)Entwicklung sowie ihrer schulischen und beruflichen Orientierung. Zusätzlich können sie zu Brückenbauern zwischen Schule und Verein vor Ort werden.
Die Schulen stärken durch die Sporthelfer*innen ihre Profile für ein bewegtes Schulleben und der organisierte Sport gewinnt neue motivierte Engagierte, die sich für den Sport aktiv einsetzen und den Nachwuchs in den Sportvereinen sichern.
Fachtag mehr Bewegung in die Schule und in den Kindergarten
25.11.2025 in der Sportschule Frankfurt
Im Gesamtdurchschnitt nimmt das Niveau von sportlicher Aktivität bei Kindern und Jugendlichen stetig ab. Diesem zunehmenden Bewegungsmangel, der durch die Corona-Pandemie zusätzlich verschärft wurde, gilt es in Zukunft gemeinsam anzugehen.
Angesichts der wachsenden Tendenz zur Institutionalisierung von Betreuungs- und Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche, rückt die Bedeutung von Bewegung in der Kindertageseinrichtung und Schule zunehmend in den Fokus. Diese Tendenz wird im Jahr 2026 nochmals verstärkt, da in diesem Jahr der Rechtsanspruch auf Ganztagsschulbetreuung in Kraft tritt. Auch in der Kindertagesbetreuung wird das Konzept einer „bewegten Kita“ in Zukunft zunehmend wichtiger, da im Kindesalter bereits die Grundlage für einen aktiven Lebensstil im Erwachsenenalter geschaffen wird.
Der Fachtag soll zur Entwicklung von Ideen für einen bewegungsfreudigen, dynamischen pädagogischen Alltag in Schule und Kindergarten beitragen. Dazu sind nicht nur die Sportfachkräfte aller Schulformen und Jahrgangsstufen sowie aus dem Vorschulbereich eingeladen, sondern alle „Bewegungsinteressierte“ aus pädagogischen Arbeitsfeldern. Damit wollen wir zusätzlich die Zusammenarbeit der beiden Bildungsinstitutionen Kita und Schule hinsichtlich der Übergangsgestaltung und weiterer Vernetzungsaufgaben unterstützen.
Der Aktionstag wird mit 8 LE zur Lizenzverlängerung bzw. als 1 Fortbildungstag anerkannt.
Kooperationspartner der Tagung ist die Zentrale Fortbildungseinrichtung für Sportlehrkräfte des Landes (ZFS) an der Landesservicestelle für den Schulsport.
Anmeldung zu den Workshops folgt in Kürze
Programm
| ab 8.30 Uhr Anreise und Anmeldung |
| 9.00 Uhr Eröffnung und Einstiegsthema |
| 10.45 – 12.45 Uhr Workshop-Phase I |
| 12.45 – 14.00 Uhr Mittagspause und Austausch |
| 14.00 - 16.00 Uhr Workshop-Phase II |
Workshops
WS-01 Starke Kinder durch zauberhafte Bewegung (Kita) - Referentin: Annette Krawietz
Krabbeln, klettern, hüpfen, fühlen, freuen, staunen, spielen… – mit lustvollen zauberhaften Bewegungsangeboten, die Selbsterfahrungen und Selbstwirksamkeit ermöglichen, können wir Kinder in ihren Kompetenzen und Ressourcen stärken. Mit diesem Blick erproben wir vielfältige psychomotorische Spiel- und Bewegungsideen und gestalten eine zauberhafte Bewegungseinheit, reflektieren die „zauberhaften Momente“ und wie wir diese in unsere Arbeit umsetzten können.
WS-02 Grundmotorik in Krippe und Kita - Referentin: Friederike Röhr
Die grundmotorische Entwicklung mit kriechen, krabbeln, robben, wälzen, gehen, laufen, balancieren, hangeln stützen, werfen und fangen sind wichtiger denn je. Wann sollten diese angelegt sein? Wie vertiefen wir sie? Das Schaffen von Automatismen, die Anlage umfangreicher Bewegungsmuster helfen ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Im Rahmen der früher Spezialisierung, u.a. auch unter Berücksichtigung der Ansprüche von Eltern, ist das wichtiger denn je. Grundmotorische Fähigkeiten und gymnastische Grundformen bieten viel Raum. Tauchen wir ein, in eine fantasievolle Bewegungslandschaft - eines kreativen Konzeptes aus der Feder der Dozentin.
WS-03 Wahrnehmungsförderung mit Alltagsmaterialien (Kita) - Referentin: Andrea Ruckelshaußen
Kinder beschäftigen sich gerne kreativ mit Materialien, die sie aus ihrer Umgebung kennen und funktionieren diese in ihrem Spiel um. In der Psychomotorik nutzen wir dies, indem wir mit Alltagsmaterialien Wahrnehmungsangebote schaffen. Die Kinder erleben dabei Selbstwirksamkeit, indem sie sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, Informationen über ihre Sinnessysteme erhalten und positive Erfahrungen sammeln. Dadurch stärkt sich ihr Selbstkonzept und ihr Selbstbewusstsein.
WS-04 „NaturKörperGespür…“ - Referentin: Tanja Hafer
In unserer oft lauten, schnellen und zunehmend digitalisierten Welt gibt es wenig Raum und Gelegenheit inne zu halten, um zu lauschen, spüren, vertrauen, und (wieder)entdecken.
Auch für unsere Kinder ist der Alltag oft vollgepackt mit Lautstärke, ständigen Reizen im Außen, Terminen und Interaktionen. Der Kontakt zu sich selbst und die Verbindung zur Natur rücken zunehmend in den Hintergrund.
In diesem Workshop gehen wir raus und probieren Spiele und Übungen aus, um die Wahrnehmung zu sich selbst und die Verbindung zur Natur wieder aufleben zu lassen und zu stärken. Für kleine und auch große Menschen sind diese gut geeignet. (Wettergerechte Kleidung & Schuhwerk erforderlich)
WS-05 Wutausbruch und Nervenbündel? Entspannungs-Pädagogisches Methoden-Buffet für Entlastungs-Inseln in der Kita - Referentin: Christiane Hosemann
In diesem stark praxisorientierten Workshop erproben wir – basierend auf den Erkenntnisse der neusten Studien zur psychosozialen Gesundheit von Kindern - unkomplizierte, fröhliche Rituale und Spiele aus unterschiedlichen Bereichen der Entspannungspädagogik und der Positiven Psychologie, die den „Chaos-Faktor“ von Übergangs-Phasen minimieren, Kindern konkrete Werkzeuge zum Bewältigen von Stress und Belastungen an die Hand geben und in der Gruppe das Entstehen und Genießen von Stille, Entspannung und Selbstwahrnehmung erleichtern. Ob beim Zappel-Baum, dem Yoga-Mut-Mach-Programm, einer Kinder-Variante der Progressiven Muskelentspannung oder Mini-Meditationen zum Staunen und Genießen - immer werden auch Aspekte der Resilienz, emotionale Regulation und ein friedliches Miteinander gefördert. Mit umfangreichem Handout und kreativen Materialien wie dem „Jammer-Lappen“ und dem „Glücks-Fernrohr“ wird die Umsetzung ganz einfach! Achtung: Fortbildung mit erhöhtem Wohlfühl-Faktor
WS-06 Tanzen – nicht nur für Mädchen - Referentin: Petra Kehl
Der Workshop lädt alle ein, die Freude am Tanzen haben. Wir lernen zwei verschiedene Tänze kennen, die mit ihrer mitreißenden Musik und den abwechslungsreichen Bewegungen nicht nur Spaß machen, sondern sich auch wunderbar für Vorführungen eignen. Gemeinsam reisen wir dabei zum Beispiel in den Dschungel und stärken neben den tänzerischen Fähigkeiten auch das Miteinander in der Gruppe.
WS-07 & 08 Mutmachwerkstatt - Mit Bewegungen Mut, Motivationen und Selbstvertrauen stärken (Schule) - Referent: Alexander Klisch
Bewegung wirkt, sowohl um körperlich fit zu bleiben als auch um sich gezielt zu ermutigen und sich in herausfordernden Situationen zu unterstützen.
Unser Fühlen beeinflusst unser Denken, unser Denken beeinflusst unsere Haltung und unsere Bewegungen. Aber auch umgekehrt beeinflussen unsere Haltungen und Bewegungen unser Fühlen und Denken. Lernfreude, Mut und Offenheit für Neues, was wir bei unseren Lernenden gerne unterstützen möchten, können durch gezielte Bewegungssteuerung und -reflexion im Alltag gefördert werden. Die bewusste Integration vieler als positiv assoziierter Bewegungen in den Unterricht kann einen großen Schatz für das pädagogische Handeln darstellen.
WS-09 Kämpfen spielerisch lernen, fair verhalten (Schule) -Referent: Martin Falk
Kämpfen ist ein fester Bestandteil des Schulsports und bietet Schülerinnen und Schülern einzigartige Möglichkeiten, ihre körperlichen und sozialen Kompetenzen zu erweitern. Es fördert nicht nur die Motorik und den Umgang mit Körperkontakt, sondern auch Werte wie Respekt, Fairness und Selbstkontrolle.
Das Angebot richtet sich an Teilnehmende mit wenig oder keinen Vorkenntnissen in den Bereichen Kämpfen, Kräftemessen sowie Vertrauen aufbauen und Kooperation. Die Inhalte können besonders in der Grundschule und Förderschule eingesetzt werden.
WS-10 Tanzen durch die 4 Jahreszeiten (Schule) - Referentin: Mareike Bauer
In diesem Workshop tanzen wir gemeinsam kleine, leicht erlernbare Tänze, die zu den verschiedenen Jahreszeiten passen. Die Choreografien eignen sich ideal für Kindergartenkinder sowie für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2.
Wir bewegen uns zu abwechslungsreicher Musik – zum Teil auch zu bekannten Kinderliedern – und nutzen dabei Kleingeräte oder andere kreative Accessoires. So entstehen fröhliche und fantasievolle Bewegungsgeschichten, die Kinder spielerisch durch das Jahr begleiten.
WS-11 „Von Anfang an im Gleichgewicht“ - Ein Gleichgewichtsprogramm zur Lernunterstützung im Schuleingangs- und Förderbereich nach Dorothea Beigel® - Referentin: Michaela Brauburger
Die Wirkung des in Austausch von Pädagogik und Medizin entstandenen Gleichgewichtsprogramms ist nachweislich groß. Evaluationen zeigen auf, dass trotz kurzem Zeitaufwand deutliche Leistungsverbesserungen erzielt werden können. Erfahrungen aus dem Schulalltag bestätigen positive Veränderungen in Bezug auf das Konzentrations- Lern- und Sprachverhalten von Kindern, die regelmäßig Gleichgewichtsangebote im Schulalltag wahrnehmen.
Das Angebot zeigt einen Weg auf, welcher motivierend, entwicklungsgerecht und freudvoll die kindliche Entwicklung unterstützt. Die erlebten Minuten-Angebote für Vorschul- und Eingangsstufenkinder, Förderkinder, Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 sind einfach und ohne besonderen Aufwand umsetzbar. Im Mittelpunkt des spielerischen Gleichgewichtstrainings stehen die Förderschwerpunkte: Senso-Motorik, Emotional-soziale Entwicklung, Sprachunterstützung und Gesundheitspflege.
WS-12 Bewegung mit Alltagsmaterialien - Referentin: Mareike Bauer
In diesem Workshop entdecken wir, wie vielseitig sich einfache Alltagsmaterialien – wie Bierdeckel, Wäscheklammern oder Tücher – für Bewegungsspiele einsetzen lassen. Die Kinder erleben abwechslungsreiche Spiele zur Wahrnehmung und Konzentration, ebenso wie Lauf- und Bewegungsspiele mit Musik.
Die Ideen sind leicht umsetzbar und eignen sich ideal für den Einsatz im Kindergarten sowie in der Grundschule. Mit wenig Material entstehen viele kreative Bewegungsanlässe, die Spaß machen und die Motorik, Aufmerksamkeit und Zusammenarbeit fördern.
Pierre-de-Coubertin Schulsportpreis
Schulsportpreis für sportliches und soziales Engagement
Seit 2003 verleihen der Landessportbund Hessen und die Sportjugend Hessen in Kooperation mit dem Kultusministerium die Pierre-de-Coubertin-Medaille – eine Auszeichnung, die auf große Resonanz stößt und sich als Erfolg erwiesen hat. Sie richtet sich an die Abschlussjahrgänge von Gymnasien, Real-, Haupt- und Gesamtschulen und unterstreicht die Bedeutung von Sport und Bewegung im schulischen Alltag.
Jede Schule kann eine Schülerin oder einen Schüler ehren, die oder der sich im Schulsport besonders engagiert hat. Dabei zählen nicht nur herausragende sportliche Leistungen, sondern auch soziales Engagement, vorbildliches Verhalten sowie die aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein.
Gesamtschulen mit Abschlussjahrgängen können in der Sekundarstufe I und II jeweils eine Preisträgerin oder einen Preisträger je Abschlussform nominieren. Voraussetzung ist, dass die Schülerin oder der Schüler die Schule verlässt. Ziel ist es, insbesondere Absolventinnen und Absolventen mit Real- oder Hauptschulabschluss eine höhere Chance auf diese Auszeichnung zu ermöglichen.
Einsendeschluss ist der 30.04.2026
Tim Döring
Referatsleiter Bewegungsförderung und internationale Jugendarbeit
60528 Frankfurt am Main
Deutschland