20. Fachtag: Mehr Bewegung in die Schule und den Kindergarten

Immer mehr Kinder verbringen aufgrund ausgeweiteter Betreuungs- und Schulzeiten immer mehr Zeit in Kita oder Schule Deshalb gewinnen Konzepte einer bewegten Schule und einer bewegten Kindertageseinrichtung zunehmend an Bedeutung.

Je mehr sich der Lernstoff in der Schule verdichtet, umso wichtiger wird es, den Unterricht handlungs- und bewegungsorientiert zu gestalten und notwendige Entspannungsphasen einzubinden, um die Verarbeitung des kognitiv Gelernten zu unterstützen. Viele Lehrer/innen wollen deshalb noch mehr „Bewegung" in den Schulalltag aufnehmen und nicht nur auf den  Sportunterricht beschränken. Der Fachtag trägt zur Entwicklung von Ideen zu einer bewegungsfreudigen, dynamischen Schule bei. Dazu sind neben Sportlehrer/innen auch Nicht-Sportlehrer/innen aller Schulformen und Jahrgangsstufen eingeladen.

Die Verknüpfung von Bewegung mit Lernen und insbesondere mit der Sprachentwicklung ist nicht nur vor dem Hintergrund des Bildungs- und Erziehungsplans auch für Kitas von Bedeutung.  Deshalb sprechen wir mit dem Fachtag auch Fachkräfte aus dem Vorschulbereich an. Damit wollen wir den Ansatz des bewegten Kindergartens weiter stärken und die Zusammenarbeit der beiden Bildungsinstitutionen hinsichtlich der Übergangsgestaltung und weiterer Vernetzungsaufgaben unterstützen.

Im Hauptvortrag „Die Ballschule Heidelberg – Warum (Ball)Spielen wichtig ist!“ erläutert Maurice Müller das Konzept dieses vielseitigen und altersübergreifenden Bewegungsansatzes. In den Programmen der Ballschule lernen die Kinder das ABC des Spielens, ohne dass eine frühzeitige Spezialisierung erfolgt. Sie werden freudbetont in Spielen und Übungen mit der Hand, dem Fuß und dem Schläger nach dem Vorbild der Straßenspielkultur in die Welt der Sportspiele eingeführt. Die Ausweitung der Ballschule auf den Vorschulbereich verdeutlicht die Möglichkeiten des Konzeptes auch zur Übergangsgestaltung.
Dieses Thema berührt alle Bewegungsbegeisterte ob sie im Elementar-, im Primar- als auch im Sekundarbereich aktiv sind.

Kooperationspartner der Tagung ist die Zentrale Fortbildungseinrichtung für Sportlehrkräfte des Landes (ZFS) an der Landesservicestelle für den Schulsport.

ab 8.30 Uhr         Anreise und Anmeldung
9.00 Uhr              Eröffnung
9.15 Uhr              Einstiegsthema
10.45–12.45 Uhr Workshops Phase I (a)
12.45–14.00 Uhr Mittagspause und Infobörse
14.00–16.00 Uhr Workshops Phase II (b)


Die Praxisworkshops


WS-01 Ausdauer abwechslungsreich trainieren: vielfältig und gesund
Armin Borst (Hessischer Triathlon Verband)
Ausdauertraining ist wichtig und gleichzeitig nicht immer so einfach motivierend und abwechslungsreich zu vermitteln. Dazu werden praktische Übungen mit unterschiedlichsten Spielformen zur Schulung der Ausdauer im Sportunterricht vorgestellt und exemplarisch selbst erprobt. Grundsätzlich sind die spielerischen Aufgaben mit keinem bis geringem Materialaufwand für alle Schulformen/Altersstufen geeignet oder schnell und leicht anpassbar. Abschließend erfolgt eine Hinführung zum Ausdauerdreikampf Schwimmen-Radfahren-Laufen im Schulalltag/Ganztag. Diese wird ergänzt mit Informationen zur Umsetzung im Schulalltag/in der Ganztagsschule sowie zu Wettbewerbsformen und Projekten aus dem Triathlon

WS-02 Kooperations- und Teamfähigkeit in der Leichtathletik
Dominic Ullrich (Deutscher Leichtathletik-Verband)
Wie können mit einfachen Mitteln langfristig motivierend durch eine gut funktionierende Gruppe, wesentliche Schlüsselqualifikationen wie die Kooperations- und Teamfähigkeit im alltäglichen Übungs- oder Trainingsbetrieb gefördert und integriert werden? Lösungsansätze hierzu werden, nach kurzer fachlicher Einführung, vor allem in herausfordernden Spiel- und Übungssituationen im Laufen, Springen und Werfen eigenpraktisch ausprobiert und gemeinsam auf die Praxisrelevanz erörtert.

WS-03 Sport Stacking in der Schule
Ilona Reul (Speed-Stacking-Instructerin)
Sport Stacking ist frei übersetzt die Kunst des Becherstapelns zu Pyramiden und anderen Formen. Sport Stacking kann in allen Schulformen eingesetzt werden, um die Koordination beider Körper- und Hirnhälften zu fördern, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern und dabei jede Menge Spaß zu haben. Die Einsatzmöglichkeiten der Cups im normalen Unterricht und besonders im Sportunterricht sind schier unerschöpflich. Im Workshop wird eine methodische Reihe zur Einführung des Sport Stackings vorgestellt und ausprobiert sowie die breite Palette der Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Mit Spaßgarantie!

WS-04 „Von Anfang an im Gleichgewicht“ Zielgruppe 3 - 6 Jahre

Michaela Brauburger (Lehrerin)
„Bi, ba, buhu, auf dem Baum da sitzt ein Uhu. Dreht sich ganz zur Seite dann, dass er alles sehen kann…“ Bei den spielerischen Minutenangeboten zur Schulung des Gleichgewichts, zur Unterstützung der kindlichen Bewegungsentwicklung und zur Unterstützung der Sprachentwicklung handelt es sich um gute, einfache aber wirkungsvolle Förderung. Zwerg Willibald, Schnecke, Käfer, Floh & Co machen Team und Kinder froh.
 
WS-05 Mit Bewegung mehr bewegen! Ein Dutzend Bewegungsideen für jeden Unterricht

Alexander Jordan (Leiter ZFS)
Bewegung ist der Entwicklungsbeschleuniger für die Gehirnbildung und bildet das Fundament für gelingendes Lernen. Weil dieses Wissen um den Wert von Bewegung längst die Pädagogik erreicht hat, kommt der Frage, wie Bewegungsphasen kunstvoll in den Unterricht integriert werden können, eine herausragende Bedeutung zu. Im Workshop werden die drei Dimensionen der lernvorbereitenden, lernbegleitenden und lernerschließenden Funktion von Bewegung mit ihren strukturierenden Kategorien dargestellt. Zwölf der Kategorien werden intensiv durch praktische Bewegungsbeispiele eröffnet, die einfach, variabel und leicht anpassbar in allen Unterrichtsfächern und Jahrgangstaufen einzusetzen sind. Damit entsteht ein handhabbares Dutzend an didaktischen Übungen und Methoden zum bewegenden Unterrichten.

WS-06 Bildung kommt ins Gleichgewicht – Arbeiten mit dem Gleichgewichtskalender
Barbara Boedicker (Grundschullehrerin, Dozentin in der Lehrerfortbildung)
Neben Hören und Sehen haben Gleichgewicht und Bewegen eine immense Bedeutung für das Lernen. Ein ausgewogenes Gleichgewicht unterstützt Hören und Sehen, ermöglicht langsame, gezielte Bewegungsabläufe und eine auf die Situation angepasste Gesamtkörperspannung. Es fördert die Gehirnentwicklung und das körperliche Wohlbehagen. Regelmäßige, ein bis dreiminütige Gleichgewichtsübungen, die stufenweise aufbauen, pflegen das Gleichgewicht und fördern die Konzentration und Lernmöglichkeiten bei sich selbst und allen Beteiligten. Zielgruppe sind Kindergarten wie Grundschulkinder.

WS-07 Den Tiger zähmen – Stressbewältigung  Kinder-leicht
Christiane Hosemann (Entspannungspädagogin)
Wie können Eltern und Pädagogen Kindern helfen, mit Ruhe, Gelassenheit, Selbstvertrauen und Optimismus den großen und kleinen Herausforderungen des Alltags zu begegnen und einen gesunden Umgang mit Stress und Entspannung zu entwickeln?
In dieser stark Praxis-orientierten Fortbildung erproben wir einen kreativen Ressourcenkoffer voller unkomplizierter Spiele, Rituale und Übungen aus unterschiedlichen Bereich der Entspannungspädagogik, die Kinder selbstständig in konkreten belastenden Situationen des Alltags anwenden können: Mentaltipps von Stresso und Mutikus, Refresher gegen das Tief am Schreibtisch, Spiele zur Konzentrationsförderung, Dampf-Ablass-Übungen und Notfall-Tipps vor oder in Prüfungssituationen, Mut-Mach-Rituale, unsichtbare Anker-Techniken und Arbeit mit Affirmationen, Entspannungs-Tricks bei Schlafproblemen. Die positiven Übungen ermöglichen die Erfahrung: „Ich kann mir selbst helfen“ und fördern so die Selbstwirksamkeit und Selbstregulation - das macht stark gegen Stress! Davon profitieren alle Beteiligten!

WS-08 „Werde ich das wohl schaffen?“- Erfolgreiche Übergangsgestaltung Den Übergang durch Bewegung & Sport gestalten
Annette Krawietz (Sportwissenschaftlerin)
Wir erproben Spielideen, reisen in den Zauberwald mit unseren Schätzen und tauchen ein in die Erfahrungen eines Modellprojektes der Landeshauptstadt Wiesbaden.
„Werde ich das wohl schaffen?“, zentrale Aufgabe einer erfolgreichen Übergangsgestaltung sind Sicherheit gewinnen, Ressourcen stärken und Basiskompetenzen entwickeln. Körper- und Bewegungserfahrungen sind hierfür ein hervorragendes, elementares und positiv besetztes Medium und Grundlage für Entwicklung und Bildung von Kindern. Kindertagesstätte, Schule und Sportverein können ihren Beitrag zum Gelingen leisten. (Altersgruppe von 3- 8 Jahre).

WS-09 Bewegungsideen mit Alltagsmaterial für Kinder von 5-8 Jahren
Michelle Nickels (Sportwissenschaftlerin)
Im stressigen Kita- und Grundschulalltag fehlt oft die Zeit, komplexe, motivierende Bewegungsangebote zu gestalten und durchzuführen. Alltagsmaterial ist rasch  zur Hand und ihm kann - im Gegensatz zu vorgefertigtem Spielzeug, das oft speziell nur für eine bestimmte Spielidee konstruiert ist - als universelles Spielzeug fast jede Bedeutung gegeben werden. Daher sind gerade die Dinge des täglichen Lebens eine wahre Fundgrube für bewegte Spielideen und Bewegungsanlässe, die das Kind zur selbstständigen Handlungsplanung und Umsetzung anregen. Der Workshop bietet Ideen und Inspiration, die vielen Bewegungsanlässe von Kindern im Alltag mit einzubinden oder aus der Situation heraus, zu entwickeln.

WS-10 Kreativer Kindertanzmix für 4-8 Jahre
Petra Kehl (Diplom-Tanzpädagogin)
In diesem Workshop erwartet Sie ein bunter Mix aus unterschiedlichen Tanz- und Bewegungsideen. Grundbewegungsarten, Koordinations- und Rhythmusschulung und Partnerarbeit finden sich in verschiedenen Hexengeschichten wieder. Neben Begrüßungs- und Abschlussritualen tanzen Pinguine, Schmetterlinge, Vögel und Bären. Im vorgegebenen Rahmen und einer Struktur werden den Kindern eigene Wege der Bewegung eröffnet. Tauchen wir gemeinsam ein die bunten Tanzgeschichten!

WS-11 Teamspiele „zwischen Tür und Angel“
Tim Döring (Sportwissenschaftler)
Wie schaffe ich es, dass aus meiner Mannschaft, Schulklasse oder Kindergartengruppe aus vielen Individuen und kleinen Grüppchen eine große Gemeinschaft wird, in der alle an einem Strang ziehen? Spiele und Aufgaben mit Abenteuercharakter fördern die Kommunikation in der Gruppe, schaffen Vertrauen und ein Wir-Gefühl. Wir stellen Spiele mit geringem Materialaufwand vor, die für unterschiedliche Altersgruppen, Gruppengrößen und Geländegegebenheiten genutzt werden können und ohne Sporthalle, Sportplatz oder große Freiflächen auskommen.

WS-12 Ballschule Heidelberg – Das ABC des Spielens in der Grundschule!“

Maurice Müller (Sportwissenschaftler)
Aufbauend auf dem Einstiegsreferat werden die Methoden der Ballschule vorgestellt und selbst erprobt. Für jede der drei Säulen der Ballschule (Taktik, Koordination und Technik) werden exemplarisch Spiele und Übungen gezeigt, die sich besonders mit Grundschulklassen gut umsetzen lassen. Außerdem wird erklärt, wie sich Spiele anpassen lassen, um sie kompatibel für heterogene Klassen zu machen.

<link file:5620 _blank download>Hier finden Sie die Auschreibung als PDF-Datei zum Herunterladen und Ausdrucken.

Zielgruppe:ÜL, Erzieher/innen, Lehrer/innen
LV:ÜL8
Termin/Ort:04.12.2017, Sportschule des lsb h, Frankfurt
09.00 Uhr - 16.00 Uhr
Referenten:diverse Fachreferent/innen
Anmeldung/Info:


Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Leistung:inkl. Mittagessen
Gebühr:50.00 EUR
Veranst.-Nr.:17J23
Akkreditierungs.-Nr.:0045804908
Leistungspunkte:1,0